Parent-of-Origin-Effekte bei Sensation Seeking und Fingerlängenverhältnis (2D:4D)
Stefan G. Dressler
2009
unpublished
Seit über hundert Jahren ist bekannt und an über 300 Studien untersucht, dass das menschliche Fingerlängenverhältnis einen Geschlechtsunterschied aufweist. Anhand vieler Studien, darf das Fingerlängenverhältnis als ein Prädiktor für die pränatal erfahrene Geschlechts-Hormonexposition angesehen werden und konnte mit einer Vielzahl von Persönlichkeitseigenschaften in Verbindung gesetzt werden ist. Für den Zusammenhang mit Sensation Seeking gibt es mehrere Befunde, die aber nicht auf einen Nenner
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... u bringen sind. Die starke Heritabilität des Fingerlängenverhältnisses wurde mehrfach bestätigt und es gibt zwei Befunde, die einerseits auf einen X-chromosomalen und andererseits auf einen Y-chromosomalen Erbgang hindeuten. Von insgesamt 190 Personen aus 54 Halbgeschwisterfamilien wurden soziodemografische Daten, Ausprägung des Sensation Seeking und das Fingerlängenverhältnis erhoben. Die Teilnehmer waren zwischen 15 und 89 Jahren alt. Die Prüfung der soziodemografischen Zusammenhänge für 2D:4D und Sensation Seeking replizierte die bekannten Geschlechtsunterschiede und es konnte ein Alterseffekt festgestellt werden. Zwischen dem Fingerlängenverhältnis und den Werten der beiden Verfahren zur Erfassung des Sensation Seeking (SSS-V und AISS) zeigten sich positive Korrelationen. Sie sprechen für einen Anstieg des Sensation Seeking durch ein feminineres Verhältnis. Die Interkorrelationen innerhalb der beiden Verfahren und zwischen ihnen stehen für eine starke Interdependenz. Für 2D:4D konnte eine starke additiv-genetische Vererbung nachgewiesen werden, wobei es auch Hinweise auf Einflüsse der pränatalen Umwelt gibt. Die Frage nach der Dominanz eines der beiden Geschlechtschromosome bei der Vererbung konnte nicht geklärt werden, da beide einen Einfluss ausüben. Zusätzlich gibt es Hinweise für maternale und auch paternale Einflüsse. Für die Sensation Seeking Skala V zeigte sich eine substantielle Heritabilität, aber kein Überwiegen eines X- oder Y-chromosomalen Erbgangs. Zusätzlich sind nicht-additiv-genetische Einflüsse und Hin [...]
doi:10.25365/thesis.4721
fatcat:d3kozl7q6fhn5fdzg52s2di4jq