Industrieforum

1999 Complementary Medicine Research  
Hamameliswasser in der Dermatologie Erfahrungen bei der Behandlung von seborrhoischer, atopischer und nichtatopischer Dermatitis Sowohl seborrhoische als auch sebostatische entzu È ndliche Hauterkrankungen sind ha Èufige Gru È nde fu È r eine Konsultation beim Dermatologen oder Allgemeinpraktiker. Diese Hautkrankheiten sind durch Schuppung, entzu È ndliche Ro È tungen (Erytheme) und Juckreiz gekennzeichnet. Fu È r die Behandlung dieser Symptome beno È tigt der Therapeut ± neben akut und
more » ... tig einzusetzenden hochwirksamen Dermatika ± Hautpflegeprodukte, die der Patient u È ber la Èngere Zeit anwenden kann und die ihm deutliche Linderung verschaffen, ohne dass es zu einer zusa Ètzlichen Reizung der Haut kommt. Pra Èparate auf Basis von Hamameliswasser (Deskin Ò Lotion/Lipo-Lotion/Scalp-Solution) haben sich sowohl in der Kurz-als auch Langzeittherapie bewa Èhrt. Das seborrhoische Ekzem bzw. die seborrhoische Dermatitis geht mit fettigen Schuppen an talgdru È senreichen Stellen einher, a Èhnlich der Seborrhoea sicca (kleiefo È rmige fettige Schuppung), ist verschieden stark ausgepra Ègt und verla Èuft meist in Schu È ben. Ûberga Ènge vom seborrhoischen Ekzem zur Psoriasis ko È nnen fliessend sein, was die Differentialdiagnose (auch histologisch) vor allem im Kopfbereich erschwert [1]. Neben angeborenen Faktoren und Sto È rungen der Talgdru È senfunktion spielt u. a. Pityrosporum ovale (auch als Malassezia furfur bezeichnet), der Erreger der Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor), bei der Entstehung des seborrhoischen Ekzems eine Rolle [1]. Im Zusammenhang mit AIDS hat ein florides seborrhoisches Ekzem sogar eine diagnostische Bedeutung, da es unter Umsta Ènden das erste Symptom einer HIV-Infektion sein kann. Aufgrund der Immunschwa Èche kann na Èmlich die Anzahl dieser und anderer Erreger stark zunehmen [2]. Das Leitsymptom der Neurodermitis (auch endogenes Ekzem, atopisches Ekzem bzw. atopische Dermatitis genannt) ist der Juckreiz, der zusammen mit einer sehr trockenen, spro È den, gero È teten und teilweise schuppigen Haut auftritt. Diese Symptome sind Ausdruck fu È r eine verminderte Talgsekretion, eine beeintra Èchtigte Barrierefunktion der Haut (gescha Èdigter Hydrolipid-Mantel) und einen damit verbundenen erho È hten transdermalen Wasserverlust [3]. Diese chronisch-entzu È ndliche rezidivierende Hauterkrankung verla Èuft schubweise und kann schon ab dem 3. Lebensmonat v. a. an den Wangen, im Gesicht und auf der Kopfhaut auftreten (sog. Milchschorf). In dieser fru È hkindlichen Phase kann es auch zur Bla Èschen-und Krustenbildung kommen. Die atopische Dermatitis von Jugendlichen und Erwachsenen zeigt sich dann eher an Ellenbeugen, Kniekehlen, aber auch im Gesicht, im Nacken und an den Ha Ènden und geht einher mit einer juckenden, gero È teten, verdickten, schuppenden sowie zerkratzten Haut [3]. Die Ursache fu È r diese Erkrankung ist weitgehend unklar. Es ist zwar eine genetische Pra Èdisposition nachgewiesen, doch sind verschiedene Umweltallergene, Sto È rungen der Immunregulation und psychische Belastungen, eventuell auch Stoffwechselsto È rungen mo È gliche Auslo È sefaktoren [3, 4].
doi:10.1159/000021243 fatcat:sgygsdo35jdotofyrc4sicrp4a