XII. Die vatikanischen Glossen zum Brachylogus

G. Salvioli
1883 Zeitschrift der Savigny-Stiftung fur Rechtsgeschichte. Romanistische Abteilung  
226 W. Ohnesseit, Ueber den Ursprung der Aedilität etc. allgemeinen Hülfsamt auf dem Boden altlatinischen Staatsrechts, welche sich nebenher noch nachträglich (nach III) ergeben haben : 1. Die Aedilität findet sich als integrirender Bestandtheil der die altlatinische Verfassung wiederspiegelnden Gemeindeordnung von Salpensa und Malaga. 2. Die plebejische Aedilität, von welcher die landstädtische nicht abgeleitet sein kann, ist von letzterer hergeleitet und spiegelt dieselbe in beiden Phasen,
more » ... Hülfsamt und als Magistratur, wieder. 3. Die curulische Aedilität ist von der landstädtischen abgeleitet. 4. Nur die landstädtische Aedilität mit ihren beiden Phasen der Entwicklung giebt die Erklärung für den Zusammenhang der beiden Phasen der Entwicklung der plebejischen und wiederum für den Zusammenhang zwischen plebejischer und curulischer Aedilität 117 ). in Rom. Fitting hat in seiner Schrift über die Heimat und das Alter des sogenannten Brachylogus (1880) auf die in einer vatikanischen Handschrift enthaltenen Glossen und ihren Werth für die Frage nach der Entstehungszeit des Rechtsbuches hingewiesen. Bekanntlich stützt er seine Annahme, dass das Werk der Rechtsschule von Orleans angehöre und am Ende des 11. oder am Anfange des 12. Jahrhunderts verfasst sei, hauptsächlich auf jene Glossen. Sie sind bisher nur zum Teil (zu Buch 1 bis Buch 2, K. 7) in Böckings Ausgabe gedruckt. Eine Beschreibung des Codex 441 (Stiftung der Königin Christine) hat bereits Niebuhr (Zsch. f. gesch. R.-W. 3, 412 ff.) und danach Böcking (Brachylogus p. LXXXIV sq.) gegeben. Niebuhr hält die Interlinearglossen für später geschrieben als den Text, wahrscheinlich (einen Grund gibt er nicht an) wegen der Verschiedenheit der Tinte. Auch ich neige zu der Ansicht, dass Text und Glosse nicht von derselben Hand geschrieben sind. Fitting ist entgegengesetzter Meinung. m ) Man vergleiche noch Lex Acilia repet. 78 (C. J. L. I. No. 198. S.
doi:10.7767/zrgra.1883.4.1.226 fatcat:wd4235vyardldc6aroxemhkgmi