Determinanten der Kündigungsbereitschaft: Ein Vergleich zweier konflikttheoretischer Paradigmen

Ruth Schmid
1992 Zeitschrift für Soziologie  
ZusammenfassungIn diesem Artikel wird versucht, das Phänomen der Kündigungsbereitschaft mit konflikttheoretischen Paradigmen zu erklären. Der Kündigungswille von Organisationsmitgliedem wird aus dieser Perspektive neben einer Reihe anderer Faktoren als Resultat von Konflikten in Zusammenhang mit dem Arbeitskontext interpretiert. Zur Analyse der Kündigungsbereitschaft bietet sich einerseits die relative Deprivationstheorie, welche Konflikthandeln als Ausdruck von Frustration, Deprivation oder
more » ... ufriedenheit betrachtet, an und andererseits die Kosten-Nutzen-Theorie, die Konflikthandeln als rationales Handeln auffaßt. Die aus diesen Theoriesträngen abgeleiteten Hypothesen werden anhand der Daten einer empirischen Analyse geprüft. Es wurde für verschiedene Subgruppen untersucht, welche Zufriedenheitsmerkmale für die Kündigungsbereitschaft relevant sind. Dabei hat sich herausgestellt, daß für alle Subgruppen jeweils unterschiedliche Faktoren die Kündigungsabsicht determinieren. Die Analyse bringt zum Ausdruck, daß nicht ein Modell allein das Problem der Kündigungsbereitschaft zu lösen vermag, vielmehr leisten sowohl die Theorie der relativen Deprivation als auch die Kosten-Nutzen-Theorie einen wichtigen Beitrag.
doi:10.1515/zfsoz-1992-0303 fatcat:sjgm74uj3rhevm43wi2m6vdmd4