Das Ordnungsproblem im Markt für Qualitätszeitungen und dessen Überwindung. Der spieltheoretisch-öko

Stephan Märkt
2005 Medien & Kommunikationswissenschaft  
Warum bieten zahlreiche Zeitungen dauerhaft eine hohe journalistische Qualität an? Verfügen sie über keinen angemessenen Täuschungsspielraum, oder liegt es vielmehr in ihrem eigenen Interesse, eine hohe Qualität zu erzeugen? Wie lässt sich dieses Ordnungsproblem theoretisch fassen, und wie kann dessen Überwindung plausibel erklärt werden? Jürgen Heinrich und Frank Lobigs haben kürzlich die prominente These kritisiert, dass eine hohe Qualität ohne eine intrinsische Motivation von Medienakteuren
more » ... icht erwartet werden kann. Mit Hilfe der Spieltheorie suchen sie darzulegen, dass der Aufbau von Reputation langfristig höhere Gewinne erbringen kann als die Täuschung der Leser über die tatsächlich angebotene Qualität. Qualität könne also unter bestimmten Bedingungen auch aus dem Markt heraus und von eigennützigen Akteuren erzeugt werden. Der folgende Beitrag setzt sich mit einem solchen Zugang und daraus abgeleiteten Thesen in Bezug auf die Erzeugung von Qualität im Zeitungsmarkt auseinander und sucht sowohl deren Reichweite als auch Grenzen aufzuzeigen. Am Ende des Artikels wird aufbauend auf dieser Analyse eine alternative theoretische Perspektive dargestellt, die auf Max Weber zurückgeht und die Spieltheorie in einen umfassenderen Ansatz integriert.
doi:10.5771/1615-634x-2005-4-542 fatcat:7rvwtvgt3vfdndfjf226dtftw4