"Compositional Modeling" Ansatz zur Benutzerschnittstellengenerierung am Beispiel telemedizinischer Anwendungen

Thomas Königsmann, Technische Universität Dortmund, Technische Universität Dortmund
2011
In den letzten fünf Jahren hat die Entwicklung neuer Interaktionsformen und damit einhergehend auch die Vielfalt von Endgeräten in erheblichem Maße zugenommen. Die Multi-Touch-Steuerung des iPhones von Apple, der Bewegungssensor der Nintendo Wii und auch E-Book-Reader (bspw. das Kindl von Amazon) erschließen neue Kundenkreise. Sie sind auch Enabler für neue Geschäftsfelder, wie beispielsweise telemedizinische Dienstleistungen und das Ambient Assisted Living (kurz AAL) im häuslichen Umfeld. Die
more » ... ereitstellung von IT-Diensten in solchen Geschäftsfeldern erfordert die verstärkte Betrachtung der Benutzerschnittstelle. Begründet ist diese Forderung nicht nur durch unterschiedliche Endgeräte, sondern durch die Notwendigkeit eine Anpassung von Benutzerschnittstellen auf bestimmte Zielgruppen (beispielsweise ältere Menschen im AAL) durchführen zu können. Die Portierung von Benutzerschnittstellen auf unterschiedliche Endgeräte und die Berücksichtigung der Bedürfnisse von bestimmten Nutzergruppen stellen zunehmend ein Problem dar, für das Lösungen gesucht werden. Vor diesem Hintergrund wird ein Verfahren entwickelt, das automatisiert Benutzerschnittstellen durch Komposition von Benutzerschnittstellenbausteinen generiert. Als Leitmotiv für die Generierung von Benutzerschnittstellen wurde der "Compositional Modeling"-Ansatz von Falkenhainer und Forbus gewählt. Im Kern beschreibt das "Compositional Modeling" eine wissensbasierte Inferenzmaschine, die basierend auf domänenspezifischen Wissensbausteinen in der Lage ist, durch Komposition ein Modell aufzubauen, das auf eine gegebene Fragestellung hin optimiert ist. In der vorliegenden Arbeit erfolgt die Übertragung dieses Ansatzes auf die Benutzerschnittstellengenerierung. Dies erfordert die Konzeption und Bereitstellung von Modellen, Wissensbasen und Algorithmen für die Generierung. Benötigte Modelle sind:  Eine Interaktionsbeschreibung, die es ermöglicht zu spezifizieren, wie die Interaktionen mit der Benutzerschnittstelle erfolgen sollen, ohne Aussagen zu treffen, wie diese zu realisieren sind.  Ein Nutzungskontextmodell, mit dem Anforderungen (Endgerät, Nutzer, Umgebung der Nutzung) beschrieben werden, welche die zu generierende Benutzerschnittstelle erfüllen muss.  Benutzerschnittstellenbausteine, die wiederverwendbare Teile eines Interaktionsablaufes spezifizieren und aus denen Benutzerschnittstellen generiert werden können. Basierend auf diesen Modellen wird ein Verfahren erarbeitet, das in der Lage ist, aus einer Interaktionsbeschreibung, einem Nutzungskontext und einer gegebenen Wissensbasis (bestehend aus Benutzerschnittstellenbausteinen) eine ausführbare Benutzerschnittstelle zu generieren. Veranschaulicht werden die Modelle, Wissensbasen und Verfahren an dem telemedizinischen Anwendungsfall "Adipositas-Begleiter". Anhand dieses erfolgt eine Evaluation des Verfahrens, indem für diese Anwendungsdomäne Wissensbasen aufgebaut werden und damit schließlich Benutzerschnittstellen für drei Nutzungskontexte generiert werden, die sich jeweils durch unterschiedliche Endgeräte (PC, Smart-Phone, TV), Nutzer (Youngster, Mid Ager, Best Ager) und Umgebungen der Nutzung (unterwegs, zuhause, bei der Arbeit) unterscheiden. INHALTSVERZEICHNIS II ABSTRACT I 1 EINLEITUNG 1
doi:10.17877/de290r-1218 fatcat:vn72hnnzjvhflptdmy4q63bl4y