Rektovesikovaginalfisteln [chapter]

Gyn�kologische Operationslehre  
Rektovaginalfisteln. -Rektovesikovaginalfisteln. η29 des durchtrennten Ureters erfolgt. In letzterem Falle atrophiert auch die. zugehörige Niere, und wir erzielen dadurch auf unblutigem Wege dasselbe Resultat wie durch die Nephrektomie. Das Warten hat aber auch seine Nachteile. An der Fistelstelle tritt immer eine Knickung und Striktur des Ureters durch die Narbe auf, es kommt zu Harnstauungen und Infektion des Nierenbeckens und -parenchyms. Trotzdem glauben wir aber zu unserem konservativen
more » ... halten Berechtigung zu haben wegen der Möglichkeit der Spontanheilung der Fisteln. Auf jeden Fall berechtigt ist aber unser abwartender Standpunkt bei den nach Operation weit vorgeschrittener Karzinome auftretenden Ureterfisteln, weil sich nur nach längerer Wartezeit mit, einiger Wahrscheinlichkeit die Prognose stellen läßt, ob ein Rezidiv auftreten wird oder nicht. Freilich kommen wir bei diesem Standpunkt fast nie in die Lage, die Ureterimplantation ausführen zu können. Gewöhnlich sind in den Fällen, die bei uns zur Operation kommen, Niere und Nierenbecken schon infiziert. Dann kann man die Implantation nicht mehr machen. Ganz abgesehen von der Gefahr, die der bei der Operation abfließende infizierte Urin für Peritoneum und Beckenbindegewebe bedeutet, kommt es infolge ödematöser Schwellung des implantierten Ureterendes zur Harnstauung in der Niere, die nicht selten ein akutes, lebengefährdendes Aufflackern der Infektion in der Niere zur Folge hat. Wir haben in den letzten fünf Jahren drei Ureterfisteln operiert. Alle wurden durch Nephrektomie behandelt und ergaben einen vollen Erfolg. Zwei der Fisteln entstanden nach abdominaler Operation fortgeschrittener Karzinome. Die Operationen wurden an unserer Klinik ausgeführt. Wie immer bei Ureterfisteln, insbesondere bei solchen nach Karzinomoperationen, haben wir in beiden Fällen ungefähr ein Jahr gewartet. Die dritte.. Ureterfistel entstand nach auswärts ausgef~hrter Adnexoperation, die Patientin kam aber erst sechs Monate nach der Verletzung an die Klinik zur Operation, zu einer Zeit, in der bereits eine Infektion der Niere bestand.
doi:10.1159/000383682 fatcat:h5tlkulervf35m73r55rq6jpvy