Klinische, labordiagnostische, radiologische Befunde und Verlauf bei 99 Hunden mit Leptospirose (2006 - 2013)
[article]
Stefanie Valentina Knöpfler, Universitätsbibliothek Der FU Berlin, Universitätsbibliothek Der FU Berlin
2015
Die Leptospirose, ausgelöst durch schraubenförmige Bakterien der Gattung Leptospira, ist eine weltweit verbreitete Zoonose, die insbesondere in den letzten Jahren beim Hund aber auch beim Menschen an Bedeutung zugenommen hat ("re-emerging infectious disease"). Ziele dieser Studie waren 1) die Analyse der Leptospira-Serogruppenverteilung in den Untersuchungsjahren (2006-2013) sowie die Untersuchung von Zusammenhängen zwischen Serogruppe und Befunden bei Hunden mit klinischer Leptospirose, 2) die
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... Untersuchung der Epidemiologie sowie die Ermittlung haltungsbedingter Risikofaktoren für eine Leptospirose, 3) die Beschreibung der caninen Leptospirose (Klinik, Labordiagnostik, bildgebende Diagnostik und Verlauf der Erkrankung) und 4) die Analyse prognostischer Parameter (klinische, labordiagnostische und bildgebende Befunde) bei Leptospirose-kranken Hunden. 1) Zwischen 4/2006 und 3/2013 wurde bei 526 Hunden mit für Leptospirose verdächtigen Symptomen eine Leptospirendiagnostik durchgeführt und bei 99 Hunden die Diagnose Leptospirose gestellt. Die Diagnose basierte neben dem Mikroagglutinations-Test (MAT; n=55) auf einer positiven Blut-/Urin-Polymerase-Kettenreaktion (PCR; n=22), auf MAT- und PCR-Befunden (n=15) oder positiver histopathologischer Untersuchung (Levaditi-Versilberung; n=7). Der MAT ergab meist hohe Titer gegen die Serogruppen Grippotyphosa (65%), Australis (61%) und Pomona (60%). Die Serogruppenverteilung veränderte sich bei Hunden mit Leptospirose aus dem Raum Berlin/Brandenburg in den letzten sieben Jahren nicht wesentlich. In der serogruppen-spezifischen Analyse hatten Hunde mit Pomona-Infektion am häufigsten eine Thrombozytopenie; radiologische Lungenauffälligkeiten wurden bei Australis/Grippotyphosa-Infektion am häufigsten bemerkt. 2) Die meisten Leptospirosefälle traten in dieser Studie in den feucht-warmen Monaten August bis Oktober auf. Trinken aus Pfützen (67%), ländliche Haltungsform (62%), Freiwasserkontakt (62%) sowie Kontakt zu Wildschweinen und Nagetieren (46%) wurde bei erkrankten Hunden häu [...]
doi:10.17169/refubium-15336
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