Die Lehrerbildung ins Zentrum

Ernst Dieter Rossmann
2015 Recht der Jugend und des Bildungswesens  
Die Lehrerbildung ins Zentrum Es war eine harsche Philippika, mit der sich Ewald Terhart, Professor für Schulpädagogik in Münster, 2009 in "Die Zeit" zu Wort meldete: "In der Debatte über den Lehrerberuf und über Lehrerbildung herrscht ein manchmal unerträglicher Populismus. Jeder kann sich zum Experten erklären; mit den schrillsten Thesen zu den randständigsten Problemen findet er nur allzu bereitwillig Gehör. Kaum ein Feld der Bildung ist derart von dumpfen Ressentiments, übersteigerten
more » ... ngen und undurchdachten Kurzschlussreaktionen betroffen wie das Thema 'Lehrer'." Nun ist das populistische Feldgeschrei, sei es bierselig vom kleinbürgerlichen Stammtisch oder erhaben vom professoralen Katheder aus, zum Glück schwächer geworden. Es gibt mehr Konsens und Differenzierung, mehr langfristig ausgerichtete Reformen und eine starke evidenzbasierte Wissenschaft in Theorie und Praxis. Und so konnte Terhart schon vor 6 Jahren -nach 10 Jahren Reform der Lehrerbildung -bilanzieren: "Besserung in Sicht". Wie ist die Entwicklung denn nun weitergegangen? Welche Erkenntnisse von zukunftsfähiger Schule und gutem Unterricht bilden sich aus? Was ist das Leitbild vom guten Lehrer? Wie hat die Bildungspolitik auf den PISA-Schock in der Lehrerbildung reagiert? Was sind die Grundtendenzen in der Reform der Lehrerbildung in Deutschland? Welche Desiderate sind erkennbar und auf welche Zukunftsaufgaben muss sich Lehrerbildung langfristig einstellen? Bei der Fülle der Fragen ist es schon ein gewaltiger Fortschritt, wie sehr die Verbesserung der Lehrerbildung in der Gegenwart zum Gegenstand ernsthafter Anstrengungen in den Ländern und der KMK, bei den Universitäten und den Einrichtungen der Bildungsforschung geworden ist, ideell, konzeptionell und auch materiell.
doi:10.5771/0034-1312-2015-2-109 fatcat:xba4iihamzc4xce2m4zfn3zmq4