Expression von Clock Genes bei kritisch kranken Patienten mit septischem Schock [thesis]

Lara-Marie Scherfig, Universitätsbibliothek Der FU Berlin
2021
Hintergrund: Trotz fortschreitendem Verständnis der Pathophysiologie der Sepsis wird die weltweite Mortalität septischer Patienten auf 30 bis 50 % geschätzt. Aufgehobene zirkadiane Rhythmen konnten mit verschiedenen pathologischen Zuständen, die zu tödlichen Entzündungen und Immunschwäche führten, in Verbindung gebracht werden. Im Mausmodell korrelierten aberrante Rhythmen mit einer erhöhten Entzündungsreaktion bei experimenteller Sepsis. Gestörte zirkadiane Rhythmen von 3 Clock Genes (BMAL1,
more » ... R2 und PER3) konnten bereits bei Patienten mit schwerem Trauma nachgewiesen werden. Da für Patienten mit septischem Schock keine Daten verfügbar sind, war das Ziel dieser Arbeit, mögliche gestörte Rhythmen in dieser Patientengruppe zu identifizieren. Methodik: Es wurden 20 Patienten mit septischem Schock in die prospektive Kohortenstudie eingeschlossen, deren Monozyten über einen Zeitraum von 24 Stunden alle 4 Stunden isoliert wurden. Mittels NanoString–Technologie erfolgte die Quantifizierung von 17 Clock Genes. 3 Patienten, deren Proben weniger als 8 Gene exprimierten, wurden von der endgültigen Analyse ausgeschlossen. Die Vergleichsgruppe bestand aus 12 jungen, gesunden Männern. Zur statistischen Auswertung der Daten erfolgte eine harmonische Regressionsanalyse mit einem Zeitintervall von 24 Stunden. Ein anschließend durchgeführtes Bootstrapping–Verfahren errechnete Konfidenzintervalle, anhand derer die Gene in rhythmisch, arrhythmisch und nicht zuordnungsbar eingeteilt wurden. Zusätzlich wurde ein Rhythmizitätswert definiert, welcher Werte zwischen -1 (arrhythmisch) und 1 (rhythmisch) umfasst. Sepsis–Patienten wurden anhand des Rhythmizitätswertes in 2 Gruppen eingeteilt und das Outcome verglichen. Das Ergebnis wurde mit einem Chi–Quadrat Test auf Signifikanz überprüft. Ergebnisse: Die Rhythmizitätswerte der Patienten mit septischem Schock (0,23 ± 0,26) waren im Vergleich zur Kontrollgruppe (0,70 ± 0,18) signifikant (p < 0,0001) niedriger. Die Gene NR1D1, NR1D2 und CRY2 waren am rhythmischsten exprimiert, die am wen [...]
doi:10.17169/refubium-31409 fatcat:npioiwjjtfdm5jj3pog4w6xtya