Über den Einfluss der rezeptiven Musiktherapie auf die Durchblutung des Auges und andere physiologische Parameter bei Patienten mit primärem Offenwinkelglaukom

Oliver Dippel, Strempel, Ilse (Prof. Dr.), Augenheilkunde
2011
Wenngleich die statistischen Angaben über die Prävalenz des chronischen Offenwinkelglaukoms in einzelnen Studien stark voneinander abweichen, so ist das Glaukom neben der AMD und der diabetischen Retinopathie eine der häufigsten Erblindungsursachen in den Industrienationen. Die Pathogenese der Glaukomerkrankung ist zum jetzigen Zeitpunkt bei Weitem noch nicht in allen Einzelheiten entschlüsselt. Der individuell erhöhte Augeninnendruck bestimmt nach wie vor wesentlich den Krankheitsverlauf.
more » ... ist ein erhöhter Augeninnendruck nicht mehr durch eine bestimmte Druckhöhe definiert, sondern gilt dann als pathologisch, wenn er ausreicht, einen Glaukomschaden hervorzurufen. Darüber hinaus sind weitere Faktoren an der Pathogenese des Glaukoms beteiligt. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um internistische Begleiterkrankungen (z.B. Arteriosklerose, zu hoher oder zu niedriger Blutdruck, vaskuläre Dysregulation, Diabetes mellitus, Veränderungen der Blutzusammensetzung usw.), welche zu Durchblutungsstörungen im Sehnervenkopf führen können. Die Endstrecke ist bei allen Pathogenitätsfaktoren dieselbe. Es kommt zu einer Optikusneuropathie mit Gesichtsfeldausfällen und Einschränkungen der Sehschärfe. Im Extremfall führt das unbehandelte Glaukom zur völligen Erblindung. Es gab in der Geschichte der Glaukomtherapie immer wieder Ansätze, eine Verbindung zwischen Psyche und Glaukomerkrankung zu schaffen. Aber erst in jüngerer Zeit wurde die Persönlichkeitsstruktur von Glaukompatienten untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass Glaukompatienten besonders sensibel auf mentalen Stress reagieren und dazu neigen sich selbst unter Druck zu setzten. Darüber hinaus zeigt dieses Patientenklientel vermehrt eine Neigung zu Angstzuständen, Depressionen, Nervosität und Perfektionismus. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Wirkung spezieller rezeptiver Musiktherapie in Kombination mit Visualisierungsübungen und binauralen Schwingungen auf die Augendurchblutung, den IOD (auch im Wasserbelastungstest), Visus, Gesichtsfeld und subjektiv [...]
doi:10.17192/z2008.0298 fatcat:juhw4ukkjjhkzf2qikkq46znmu