Nachwuchs für die Rebellion – die Schülerbewegung der späten 60er Jahre [chapter]

Axel Schildt
Generationalität und Lebensgeschichte im 20. Jahrhundert  
Nachwuchs für die Rebelliondie Schülerbewegung der späten 60er Jahre "Deutschlands Schüler spielen verrückt. Von Flensburg bis zum Bodensee. Aufstand gegen die falsche Autorität. Rabatz. Revolution. Mao-Sprüche an der Schulmauer. Zeugnisverbrennungen. Flugblätter. Die Pille für alle. Boykott des Religionsunterrichtes. Die Lehrer schießen zurück. Mit unzulänglicher Munition: Nachsitzen, Strafarbeiten, schlechte Zensuren, blaue Briefe. Sitzenbleiben. Durchs-Abitur-fallen-lassen. Die Schüler
more » ... sich nicht mehr mit Selbstverwaltungs-Mätzchen und etwas Sexual-Kunde abspeisen lassen. Sie wollen das Schulsystem nicht reparieren, sondern ändern. Schule kaputt. Damit eines Tages auf unseren Schulen mündige Menschen ausgebildet werden. Für eine mündige Gesellschaft. Eine Million Schüler stehen im Aufstand. Eine Bewegung, die viel stärker und breiter ist als die Studentenbewegung." 1 ' Schule der Angst, in: Konkret 14 (November 1968) 11. 2 Folgt man dem von Karl Mannheim in den 20er Jahren skizzierten Ansatz, so bedeutet die Zugehörigkeit zu einer Generation eine "verwandte Lagerung" der "einander verwandten Geburtsjahrgängen" angehörenden Individuen im "gesellschaftlich-historischen Lebensraume", die sich in der Tendenz ähnlicher "Verhaltungs-, Gefühls-und Denkweisen" zeige. Allerdings genüge dafür noch nicht die chronologische Gleichzeitigkeit; der "Generations-
doi:10.1524/9783486594560.229 fatcat:tq3hla7a45d3rl33jl7pibbzcu