Prognostischer Stellenwert des histologischen Subtyps und des Geschlechts beim operativ therapierten Nierenzellkarzinom [thesis]

Anette Stoltze
2016
Hinsichtlich der Verteilung und Ausprägung klinischer und pathologischer Parameter zwischen männlichen und weiblichen Nierenzellkarzinom-Patienten konnten wir in der hier vorliegenden Studie teilweise signifikante Unterschiede nachweisen. Ebenso zeigte sich auch ein signifikant unterschiedliches postoperatives Outcome für beide Geschlechter, wobei weibliche NZK-Patienten im Gegensatz zu männlichen nicht nur ein günstigeres CSS sondern auch ein günstigeres OS aufweisen. Selbst bei separater
more » ... se des klarzelligen Subtyps bzw. ausschließlicher Einbeziehung der Patienten im M0-Stadium blieb diese Signifikanz bestehen. Dem gegenüber steht jedoch, dass unter Einbeziehung des Geschlechts in prognostische multivariate Modelle lediglich eine geringfügige, jedoch nicht signifikante Verbesserung der prädiktiven Genauigkeit der Modelle erzielt werden konnte. Darüber hinaus muss berücksichtigt werden, dass das weibliche Geschlecht generell eine höhere Lebenserwartung aufweist. Folglich existieren möglicherweise weitere Parameter mit einem potentiellen Einfluss auf das geschlechtsspezifische Überleben, welche jedoch in diesem multivariaten Modell nicht untersucht werden konnten. Des Weiteren zeigten sich auch bei der Analyse der histologischen Subtypen deutliche Differenzen. So unterschieden sich die Patienten mit chromophobem NZK sowohl in klinischen als auch histopathologischen Merkmalen von Patienten mit klarzelligem NZK. Patienten mit chromophobem Subtyp waren zum Zeitpunkt der Diagnosestellung signifikant jünger sowie häufiger weiblichen Geschlechts. Weiterhin zeigten sich beim chromophoben Subtyp auch weniger simultane Fernmetastasen sowie ein deutlich geringerer Anteil von Karzinomen in pT3-4 Stadien. Diese histologischen Unterschiede mit prognostisch günstigeren Tumorkriterien für das chromophobe NZK ergaben auch insgesamt ein besseres CSS im Vergleich zum klarzelligen Subtyp. Es muss jedoch berücksichtigt werden, dass sich dieser Überlebensvorteil unter Einbeziehung weiterer etablierter Risikofaktoren in das multiv [...]
doi:10.5282/edoc.20014 fatcat:dzmwyy6qirgm3k6kjillknpyz4