34. Über ein Ionenmikroskop mit magnetischem Querfeld

Nobuji SASAKI, Kazuo MITANI
1943 Proceedings of the Imperial Academy  
Bei heterogenen Reaktionen, an welchen sich die feste Phase beteiligt, spielt die Besetzungsweise der verschiedenen Atome and Molekule sowohl des Substrates als auch der reagierenden and resultierenden Stoffe in der Grenzschicht eine wesentliche Rolle. Unsere Kenntnisse hieruber sind aber gegenwartig noch sehr sparlich. Sie beruhen entweder auf blossen theoretischen Vorstellungen oiler auf Folgerungen aus mangelhaften indirekten Versuchsdaten. Eine gute unmittelbar verwendbare experimentelle
more » ... hode gibt es anseheinend noch nicht. In unserer fruheren Mitteilungl' haben wir von Bemuhungen in dieser Hinsicht mit Hilfe der Ionenmikroskopie gesprochen. Unser Ionenmikroskop arbeitet nach demselben Prinzip wie das Kathodenelektronenmikroskop, indem die Elektronenstrahlen lurch die Ionen-;~t:ahlen ersetzt werden, welch letztere irgendwie aus der zuuntersuchenden Gegenstandsoberflache losgelassen werden. Das Ionenmikroskop, Uber welches wir f ruher berichteten, besass die ganz einfache linsenlose Bauart nach Johnson and Shockley2', welche die Vergrosserung einer teinen Drahtoberflache nur in der Richtung des Umkreises aber nicht in der Achsenrichtung ermoglichte. Wir haben seither versucht, emn ordentliches Ionenmikroskop mit einer Linse herzustellen. Hierzu sind die beiden fur Elektronen gebrauchlichen Linsenarten zwar theoretisch anwendbar, praktisch aber kommt nur die elektrostatische Linse in Betracht, weil die _magnetische Linse eines zu starken Magnetfeldes, also einer i/Ionenmasse/1lektronenmasse mal so grossen Spulenstromstarke bedarf, wenn sie zur Abbildung eines abertausendmal schwereren Ionenstrahls verwendet werden soil. Fur die elektrostatische Linse sind die Ionenmasse and die Ladungsgrosse vollig belanglos, weil geladene Teilchen mit gleicher Energie, also gleicher Beschleunigungsspannung dieselben Bahnen im elektrischen Feld uhabhangig von ihrer Masse durchlauf en. Wohl aus Interesse fur die elektronenoptiscbe Theorie haben Koch and Walcherals Erste emn Ionenmikroskop gebaut. Sie konnten damit zwar durchstrahlte Bilder einer Lochblende and eines Kreuzbandes, aber kein richtiges Emissionsbild der Anodenoberflache erhalten. Ihr Mikroskop funktionierte also nicht als Anodenionenmikroskop, welches ja unseren Erfahrungen nach viel schwieriger herzustellen ist.
doi:10.2183/pjab1912.19.156 fatcat:sdlvp7zn45a75er33scoxjzhfa