Räumliche Kongruenz neuronavigierter transkranieller Magnetstimulation und funktioneller neuronaler Bildgebung - eine Studie zur Untersuchung der neuronavigierten transkraniellen Magnetstimulation [thesis]

Klaus Kölbel, Universität Ulm
2016
Mit der transkraniellen Magnetstimulaiton (TMS) steht der kognitiven Neurowissenschaft ein wertvolles Instrument für die nicht invasive Erforschung von kortikalen Informationsverarbeitungsprozesse zur Verfügung. Allerdings bedarf es einer präzisen Navigation der Stimulation unter Berücksichtigung der individuellen Kortexbeschaffenheiten, um präzise Forschungsergebnisse zu garantieren. Die neuronavigierte TMS ermöglicht dieses, jedoch ist die Methode sehr kostenintensiv und somit in Deutschland
more » ... ur in wenigen Laboratorien zu finden. In der hier vorgestellten Studie wird die Korrelation von TMS generierten Muskelpotentialen und Aktivierungen im funktionellen Magnet-Resonanz-Tomogram (fMRT) evaluiert, um die räumliche Auflösung der neuronavigierten TMS unter besonderer Berücksichtigung der Stimulationsintensität zu bewerten. Es wurden Motor Maps des primär motorischen Kortex mittels Einzelstimulation über einem hochauflösenden Gitter mit Stimulationsintensitäten von 120% und 110% Motorschwelle (MS) generiert. Die Muskelpotentiale wurden über dem M. Abductor pollicis brevis der dominanten Hand abgeleitet. Die Koordinaten der TMS induzierten Potentiale wurden mit mithilfe struktureller MRT Aufnahmen mit funktionellen MRT Signalen desselben Muskels verglichen und die räumliche Beziehung der Center of Gravity (COG) beider Aktivierungen verglichen. Es zeigte sich eine konstant anteriore Lage des CoG-TMS gegenüber des CoG-fMRT mit einer anterior-posterior von ca. 7.5 mm. Die Motor Maps der 120% MS Stimulation zeigten gut reproduzierbare Muskelantworten über einem eng begrenzten Bereich des Motorkortex. Bei Reduktion der Intensität auf 110% MS kam es zu zum Teil kritischen Verschiebungen des Stimulationsareals, so dass die Stimulationsintensität von 120% MS als optimal für das Motor Mapping bestätigt werden kann. Die Einzelstimulation wird als ausreichend präzise für Studien des motorischen Kortex angesehen, ein Vergleich mit einer fünffach Stimulation bei einem Probanden ergab fast identische Motor Maps und CoG. Mit diese [...]
doi:10.18725/oparu-2261 fatcat:p56ujhtidbacrlwgbemecualum