Gasser, Jacques: Aux origines du cerveau moderne. Localisations, langage et mémoire dans l'œuvre de Charcot. Paris, Fayard, 1995. 335 p, I11. (Penser la médecine). FFr. 140.-. ISBN 2-213-59453-8

Marco Mumenthaler
1996 Gesnerus  
Eine erste kürzere Fassung dieses Buches wurde 1990 als soziologische Dissertation vorgelegt und wurde dann später zu dem hier vorliegenden umfangreichen Werk umgearbeitet. Es stellt eine in seiner umfassenden Systematik, in seinem akribischen Zitieren von Quellen, in seinem umfangreichen Namens-und Sachregister und seinem 24seitigen Literaturverzeichnis kaum zu überbietende Informationsquelle zu einer wichtigen Epoche der Entwicklung der Neurologie dar. Gegliedert in drei Hauptabschnitte wird
more » ... ie Evolution unserer Kenntnisse über die zerebrale Lokalisation der Motorik, über Sprache und Sprachstörungen sowie über das Gedächtnis und die Amnesien geschildert. Gewiss ist dem Autor die Analyse der Beiträge Charcots zu diesen Themen ein zentrales Anliegen. Es stellt dieselben jedoch in einen grösseren historischen Rahmen und gibt somit eine ausgewogene Darstellung der Forschungsgeschichte der wichtigen Hirnfunktionen. Sorgfältige Quellenstudien, die Darlegung der Entwicklungsschritte unseres Wissens, das Aufzeigen wichtiger Querverbindungen zwischen den einzelnen Theorien und von persönlichen Beziehungen der Forscher zueinander sowie die sorgfältige Erschliessung des Inhaltes des Sach-und Personenregisters sind vorbildlich. Der Text ist systematisch gegliedert, der Stil ist flüssig und die Originalzitate sind harmonisch in den Duktus des Buchtextes eingefügt. Diese 290 Seiten können jedem Medizinhistoriker, aber auch den interessierten Neurologen, Neuropsychologen und Psychiatern als bereichernde und anregende Lektüre empfohlen werden. derjenigen Menschen, denen wir unsere Kultur verdanken, und es ist erfreulich, class dieser Taschenbuch-Serie nun auch ein Leon/wd £«/er angegliedert worden ist. Der Verf. ist als Editor der vierten Serie von L. Eulers Opera o/H/iia (Briefwechsei und Manuskripte) wie kein anderer befähigt, uns Eulers Leben und Werk frisch aus der Werkstatt heraus darzustellen. Euler war der weitaus produktivste Mathematiker der Weltgeschichte und einer der grössten Gelehrten aller Zeiten. Ohne irgendwelchen mathematischen Formalismus vermag der Verf. der vorliegenden Monographie unter Beizug von bisher Unbekanntem Eulers Leben und Werk in sehr anregender Formulierung zu schildern. Der von einem knappen Prolog und ebensolchen Epilog umrahmte Haupttext ist gemäss den grossen Lebensabschnitten Leonhard Eulers in vier Teile gegliedert: I.
doi:10.1163/22977953-0530102052 fatcat:w33x6ypfbbhhvdi2ymdy2jps3i