Evidenzbasierter Einsatz von Protonenpumpeninhibitoren

Katharina Schwarz
2010 unpublished
Protonenpumpeninhibitoren (PPIs) werden als Mittel der ersten Wahl bei säurebedingten Erkrankungen wie GERD, peptische Ulcuserkrankung und zur Eradikation des Helicobacter pylori eingesetzt. Wegen ihres ausgezeichneten Sicherheitsprofils werden sie sehr häufig und oft ohne vorliegende gerechtfertigte Indikation verschrieben. Auch PPIs zeigen unerwünschte Nebenwirkungen, vor allem bei Langzeiteinnahme, und interagieren mit anderen Arzneistoffen durch Senkung des pH-Wertes im Magen oder durch
more » ... raktion über das CYP2C19-Enzym. Anhand evidenzbasierter Guidelines und aktueller Studien wurde eine Checkliste angefertigt, mit deren Hilfe überprüft werden kann, ob die PPI-Gabe gerechtfertigt oder nicht gerechtfertigt ist. Die Überprüfung der Anwendbarkeit der Liste erfolgte im SMZO Wien. Es zeigte sich, dass bei einer Mehrzahl der Patienten die PPI-Gabe nicht gerechtfertigt war. Die Gründe der nicht gerechtfertigten Gabe waren eine PPI-Gabe bei Multimedikation und eine zu hohe Dosis bei der Prophylaxe NSAID/ASS-assoziierter Ulcera. Weiters konnte festgestellt werden, dass die simultane Gabe von Clopidogrel plus PPI sehr umstritten ist. Eine weitere Datenerhebung mithilfe der erstellten Checkliste ist auf jeden Fall sinnvoll. Vor allem auch, um die anderen Indikationsgebiete der PPIs zu durchleuchten und um weitere Gründe eventuell nicht gerechtfertigter PPI-Verschreibungen zu ermitteln, mit dem Ziel des rationalen Einsatzes der Protonenpumpeninhibitoren.
doi:10.25365/thesis.11728 fatcat:yxflsxe6cra67na2f7qrmhgnl4