2000;81: Nr 28 Personalien / Nouvelles du corps médical / Dati personali

2000 Bulletin des Médecins Suisses  
90jährig Am 1. Juli 2000 feierte der frühere Chefarzt der Zürcher Höhenklinik Wald und VESKA-(heute H+)-Präsident, Herr Prof. Dr. med. Eduard Haefliger, bei guter Gesundheit seinen 90. Geburtstag. Er war ein grosser Pionier und Wegbereiter im Kampf gegen die Tuberkulose und der Initiant des Schweizerischen Krankenhausinstitutes. Er selber bezeichnet als wichtigste Ereignisse in seinem Leben die Berufswahl als Arzt, die Wahl seiner Lebenspartnerin, Frau Dr. med. Anna Haefliger-Gluck, sowie das
more » ... terleben als Pionier des Rückgangs der Tuberkulose in der Schweiz. So führte er, vor bald 55 Jahren, als einer der ersten die Behandlung mit Streptomycin ein. Ebenso wichtig aber war sein Einsatz für die Prävention der Tuberkulose. Er war im Kanton Zürich für die Einführung der BCG-Impfung verantwortlich. Ebenso war er ein Wegbereiter für die konventionelle Tomographie der Lungen, welche heute von der Computertomographie abgelöst ist, sowie der Schirmbilduntersuchungen. Diese haben heute noch bei der grenzsanitarischen Untersuchung von Asylbewerbern und Flüchtlingen und im Rahmen von Umgebungsuntersuchungen eine grosse Bedeutung. Als Präsident der Lungenliga Zürich (früher Tuberkuloseliga, 1963-1985) und als Chefarzt der Zürcher Höhenklinik Wald (1941-1976) war er verantwortlich für die Betreuung von Tausenden von Tuberkulosekranken. Geboren und aufgewachsen in Olten studierte Prof. Haefliger Medizin in Basel und Genf. Seine lebenslange Beschäftigung mit der Tuberkulose begann bereits mit seiner Dissertation über die Halslymphknotentuberkulose bei Prof. A. Rollier in Leysin. Die Weiterbildung absolvierte er in der Thurgauisch-Schaffhausischen Heilstätte Davos, unter dem legendären Phthisiologen Dr. Stöcklin, ferner im Robert-Koch-Tuberkuloseinstitut in Berlin, in der medizinischen Universitätsklinik Bern und schliesslich bei Prof. A. Brunner auf der chirurgischen Abteilung des Kantonsspitals St. Gallen. Als Spezialarzt für Lungenkrankheiten wurde er im Alter von 31 Jahren (!) zum Chefarzt und Direktor der Zürcher Heilstätte Wald gewählt, wo er bereits nach drei Jahren seine preisgekrönte Übersichtsarbeit über die Röntgenbefunde bei der Lungentuberkulose («Schub und Rückbildung») veröffentlichte, sowie 1950 seine Erfahrungen über die Streptomycinbehandlung anhand einer beachtlichen Patientenzahl mitteilte. Zusammen mit seinem Stellvertreter und späteren Chefarzt der St.-Gallischen Höhenklinik Walenstadtberg, Herrn Dr. Viktor Haegi, gelang ihm nach dem Rückgang der Tuberkulose die Umwandlung der Tuberkuloseheilstätte in eine Mehrzweckklinik zur Rehabilitation von Lungenkrankheiten und anderen chronischen Krankheiten. Dabei half ihm sein diplomatisches Geschick, indem er
doi:10.4414/bms.2000.07485 fatcat:jjbsq47zzffrxd4hqajhs46sbi