Aktuelle Notizen
Christoph Münz
2021
Der Anschlag auf die voll besetzte Synagoge in Halle an Yom Kippur (9. Oktober), dem heiligsten Feiertag des Judentums, hat bei Kirchen und Dialogorganisationen Entsetzen und eine große Welle der Solidarität ausgelöst. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, erklärte: »Ich bin entsetzt und erschüttert über den feigen Anschlag von Halle. (...) Wir stehen solidarisch an der Seite der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger. Antisemitismus oder gar blinde Gewalt
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... en keinen Platz in unserer Gesellschaft haben.« Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr, der in der Deutschen Bischofskonferenz für die Kontakte zum Judentum zuständig ist, rief dazu auf, alles zu tun, dass »dauerhaft, nicht nur punktuell, jüdische Einrichtungen geschützt sind und Juden, ohne Angst zu haben, sich versammeln und Gottesdienste feiern können«. »Ich bin entsetzt und fassungslos angesichts dieser Gräueltat«, erklärte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm. Man dürfe nicht zulassen, dass Juden in Angst und Unsicherheit ihren Glauben leben müssten. Auch die Leiter des Gesprächskreises Juden und Christen beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), Dagmar Mensink und Rabbiner Dr. Andreas Nachama, meldeten sich zu Wort und sagten u.a.: »Gegen Judenhass muss noch viel konsequenter vorgegangen werden als bisher. Christen haben hier eine besondere Verantwortung, denn sie kennen die Muster der alten Judenfeindschaft, die heute in neuen Gewändern wiederkehren.« In einer Presseerklärung mahnte das Präsidium des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit: »Wir tragen alle Verantwortung dafür, dass in den Stadtteilen unserer Städte und in allen Landkreisen entschlossen jeder Judenfeindschaft entgegengetreten wird! Wir fordern von den politisch Verantwortlichen, den Schutz der jüdischen Gemeinden deutlich zu verstärken.« Auch Professoren für katholische Theologie haben sich solidarisch mit Juden erklärt. Man sehe sich »in der V [...]
doi:10.25786/cjbk.v0i02-03.492
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