Über den Einfluss der Zeit auf das Zusammenschweissen gepresster Kreide

W. Spring
1896 Zeitschrift für anorganische Chemie  
Bei nieinen ersten Versuchen uber die Eigenschaft fester Korper , sicli unter einem starken Druck zusammenzuschweifsen, habe ich schon bemerkt, dals die eingetretene Wirkung keineswegs hei allen Korpern im gleichen Grade hervorgerufen wurde. Die rinen liefsen sich mehr oder wrniger zusammenschweirseri, die anderen dagegen haben nur mehr oder weniger zerreibliche Gebilde geliefert. Der Erfolg oder Nichterfolg der Versuche konnte, wie es schien, nicht einer urid derselben Ursache zugeschrieben
more » ... den. Man weirs z. B., dals die Weichheit eiries Korpers. oder seine Plastizitat keineswegs ausschlielsliche Bedingungen eines guten Resultates sind. Tcilcheri von Scliwefel oder voii Wismut , die gewirs keine weichen ocler plastischen Kiirper sind , schweilsen sich unter Druck nichtsdestoweniger ebensowohl zusammen , wie Blei-ocler Zinnfeile. Die Harte giebt such keiii bestimmtes Merkrnal iiber den Nichterfolg cler Zusarnnienpressung der Pulver, denn Talk und Gips habeii vie1 weniger gute Resultate geliefert als Kalisalpeter und Kupferspane. Man konnte sich fragen , ob das Zusanimenschweilsen der Teilchen eines festen Korpers nicht vielmehr s p e z i e l l e m o l e k u l a i e Bewegungen, die denen der Flussigkeit Bhnlich sind, zur Ursache hat, Rewegungen, deren HBufigkeit an der Beruhrungsflache der Teilchensowie in der Tiefe selbstniclit nur von cler Temperatur, aber auch von der chemischen Natur der betreffenden Korper abhsngig ist. 1st es so, dann waren die g u t znsammenschweifserlden Kdrper solche, welche sich schnell zusammenschweirsen, weil in einer gegebenen Zeit die forderlichen Molekularbewegungen sehr hiiufig auftiateii, wahrend die andern Korper ein Ins 1)cutschc iibertrngen von 0. UNQER.
doi:10.1002/zaac.18960110113 fatcat:4yk5ii3d7ndf5o475ntw6ineoq