Etablierung der transforaminalen endoskopischen Sequestrektomie zur Behandlung lumbaler Bandscheibenvorfälle an einem deutschen Universitätsklinikum: Was können wir von den ersten 44 Patienten lernen? [thesis]

Lukas Herrmann, Universitätsbibliothek Gießen, Karsten Schöller
2022
Die transforaminale endoskopische Sequestrektomie mittels TESSYS® (Transforaminal Endoscopic Surgical System) – ist eine endoskopische Operationstechnik zur Entfernung lumbaler Bandscheibenvorfälle (BSV). Diese moderne, innovative und technisch anspruchsvolle Operationstechnik ist im universitären Setting bis dato nicht verbreitet. Mögliche Vorteile sind minimale Gewebetraumatisierung, geringer Blutverlust, schnelle Mobilisation der Patienten und kurze Krankenhausverweildauer. Daher ist sie
more » ... relevante Therapiealternative zur mikrochirurgischen Diskektomie, welche das Standardverfahren zur Behandlung von lumbalen Bandscheibenvorfällen an der neurochirurgischen Klinik am Universitätsklinikum Gießen Marburg (UKGM) GmbH, Standort Gießen ist. Im Zeitraum von 2/2013 bis 2/2015 wurden insgesamt 44 Patienten aufgrund eines lumbalen Bandscheibenvorfalls mittels TESSYS® Technik operiert. Für 33 Patienten wurden retrospektiv demographische, radiomorphologische sowie intra- und postoperative Daten aus elektronischen Krankenakten entnommen und analysiert. In Analogie wurde eine prospektive Analyse für 11 Patienten durchgeführt. Zusätzlich wurden Verfahrenswechsel, Komplikationen und Re-operationen akribisch analysiert. Postoperativ und mittels im Mai 2015 versendeter Fragebögen (Last Follow-up, LFU) wurde die Patientenzufriedenheit (Macnab Kriterien) erhoben. Anhand aufwendiger prä- und postoperativer volumetrischer Magnet-Resonanz Untersuchungen wurde die radiologische Effektivität der Technik für die prospektive Studienkohorte ermittelt. Das mediane Alter der Kohorte betrug 52 Jahre und das mediane klinische Follow-Up 15 Monate. Die mediane Verweildauer betrug vier Tage. Die mediane OP-Dauer betrug 100 Minuten mit einem medianen Blutverlust von 50 ml. Mit 63% der gesamten Studienpopulation wurde am häufigsten das Segment LWK 4/5 operiert. Bei 50% der gesamten Studienpopulation trat ein kaudal sequestrierter BSV auf. Sechs Patienten wurden mit einem Bandscheibenvorfall Rezidiv inkludiert. Ein intraoperative [...]
doi:10.22029/jlupub-515 fatcat:grebidgjyjcg5kxvy54tocggba