Libri
1954
Respiration
Libri H. Eschbach: Röntgen-Grobstrukturen des Thorax (Experimentelle und klinische Untersuchungen über Durchstrahlung besonders von ausgedehnten Verschat-tungen der Lunge, mit Diskussionsbeitrag zur Schichtaufnahme und Hart-strahltechnik). VEB G. Thieme, Leipzig 1953. 270 Seiten, 123 Abb. DM 30.-. Vor der tomographischen Ära hat wohl jeder radiologisch tätige Arzt bei dichten Verschattungen im Bereich des Thorax, neben der weichen Standardauf-nahme, eine härtere Blendenaufnahme zu Rate gezogen,
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... welche stark verschattete Partien «durchleuchtete», Hohlorgane wie Trachea und Bronchialstämme, als auch pathologische Hohlräume wieCysten, KavernenzurDarstellung brachte. Auch sehr dicke Pleuraschwarten lassen sich durch die Weichstrahlaufnahme nicht aufhellen, mit der härteren Blendenaufnahme dagegen lassen sich Einzelheiten inner-halb dieser dichten Verschattung nachweisen. Man hat früher die technischen Daten empirisch geschätzt und nicht immer wurde ein Optimum an kontrastreicher Dar-stellung und Schärfe auf Anhieb erreicht. Hier bringt nun Eschbach in seiner theoretisch-physikalischen Einleitung Klarheit in die Technik, so daß es mit einiger Übung möglich sein sollte, das Beste an kontrastreicher und gut durchbelichteter Darstellung zu erreichen. Gegenüber der Tomographie hat diese durchbelichtete Blendenaufnahme manche Vorteile. Es wird, im Gegensatz zur Schichtaufnahme, nicht nur ein Teil der ganzen Thoraxtiefe dargestellt, sondern die Abbildung umfaßt, soweit röntgenologisch dar-stellbar, sämtliche Gebilde des ganzen Thoraxraumes. Zudem ist die Blendenaufnahme scharf, verglichen mit dem tomographischen Bild, dem immer eine Unschärfe als Folge mangelhafter Verwischung anhaftet, die bei kleinen Objekten bisweilen recht störend wirkt. Nicht zu unterschätzen ist der stereoskopische Eindruck, der sich aus der Blendenaufnahme ergibt, ganz abgesehen davon, daß eine teure Spezial-apparatur nicht benötigt wird. Verf. betont mit Recht, daß die Strahlendosis bei der Blendenaufnahme um ein Vielfaches geringer sei als bei der Tomographie, wo meh-rere Schichten «geschnitten» werden müssen und die Oberflächendosis nicht selten Libri 421 30 rl erreicht. Es sind in der Tat bereits Bedenken wegen biologischer Schädigung durch Tomographie geäußert worden. Der Autor zeigt anhand von zahlreichen Bildern, wie Einengungen der Trachea und der größeren Bronchialstämme erfaßt werden können, ohne daß in zahlreichen Fallen das für den Patienten immerhin belastende Verfahren der Broncho-graphie herangezogen werden muß. DerpraktischeTeil dokumentiert ausgiebig und in gutenReproduktionenz.B. Bilder von Trachealeinengung, von Verkalkung der Tracheal-und Bronchialringe. Natürlich sind auch Stenosen, Tumoren, Kompressionen durch Strumen, Mediastinaltumoren usw. in diesen Radiographien gut sichtbar. Besonders eindrucksvoll sind die Bilder, welche die Zerstörung der Rippen bei Apextumoren der Lunge sicht bar machten. Es werden auch Bronchiektasien (ohne Γüllung) in infiltrierten Lungenpartien, ferner abgesackte Empyeme hinter mächtigen Pleuraschwarten gezeigt. Ich
doi:10.1159/000191616
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