Die Wirkung der Calcium- und Strontiumsalze auf das Herz und Blutgefässsystem

K. Rutkewitsch
1909 Pflügers Archiv: European Journal of Physiology  
Die Gruppe der alkalischen Erden hat in den letzten Jahren nicht nur das Interesse der Pharmakologen, sondern auch der praktischen J(rzte wachgerufen. Li~ngst vergessene Mittel, die bereits fast gar keine hnwendung mehr fanden, wurden dank den Resultaten der experimentellen Untersuchungen aus den Arzeneiarchiven wieder ans Licht gezogen und am Krankenbett in Anwendung gebracht. Nach der Arbeit yon S chedel, tier das Chlorbarium als Ersatz ft~r Digitalis vorschlug, erscheint eine ganze Reihe yon
more » ... experimentellen und klinischen Beobachtungen tiber die Wirkung dieses Salzes auf das Herz, die es sich zur Aufgabe gestellt haben, die Brauchbarkeit desselben als Herzmittel und die MSglichkeit, dasselbe als Ersatz fiir Digitalis zu gebrauchen, klarzustellen. In gleieher Weise wird in der letzten Zeit yon einigen Autoren auch das Chlorcalcium als Herzmittel erwi~hnt. Die Magnesiumsalze~ besonders alas schwefelsaure, wurden in gleicher Weise wie Kokain als ani~sthesierendes 9 Mittel yon Meltzer und Auer angewandt, die diese neue Methode vorgeschlagen haben. Die Strontiumsalze werden gegenwartig sporadisch bei Epilepsie, Magen-, Darmerkrankungen und besonders bei ~Nierenerkrankungen angewandt. Auf den Vorschlag des verstorbenen Prof. Laudenbach hin, der stets die gegenwartigen praktischen medizinischen hnforderungen im Auge behielt und stets bestrebt war, denselben eine wissenschaftlich begrtindete Grundlage zu geben, unterzog ich mich der Miihe, E. Pfliiger, Archiv ffir Physiologic. Bd. 129. 32
doi:10.1007/bf01678065 fatcat:kaiyfafnp5ctfhzw3fcug2htzm