Zukunftsfähige Informationssystem-Architektur

Lukas Fuchs
2019
Disruptive Geschäftsmodelle und globale Mitbewerber können Unternehmen vor existenzielle Herausforderungen stellen. Hierauf muss zeitnah mit innovativen Produkten und Services geantwortet werden können. Als Fundament für diese neuen Lösungen braucht ein Unternehmen eine zukunftsfähige Informationssystem-Architektur, die sowohl eine digitale Service Platform als auch ein starkes betriebliches Rückgrat (Operational Backbone) bietet. Dies kann erreicht werden, indem die IS-Architektur sowohl
more » ... ngsfähig als auch nachhaltig, beständig und resilient gestaltet wird. Dadurch wird es z.B möglich spezialisierte Partnerdienstleistungen interoperabel, lose gekoppelt und mit geringem Aufwand in den eigenen Geschäftsprozess zu integrieren. Ziel dieser Master-Thesis ist daher die Entwicklung eines Informationssystem-Referenzarchitektur-Artefakts, das auf die Förderung der Zukunfsfähigkeit ausgerichtet ist. Dieses Artefakt wird basierend auf einer deduktiven Design-Science-Methodologie erstellt und szenariobasiert, angelehnt an eine Fallstudie, validiert. Zuerst werden hierbei die internen und externen Einflussfaktoren auf ein Unternehmen und seine Informationssystem-Architektur definiert. Anschliessend wird eine Prinzipien-Baustein-Pyramide konstruiert, die sich nach den Perspektiven «Wandlungsfähigkeit» und «Nachhaltigkeit» richtet, welche beide die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens fördern. Danach werden prinzipienunterstützende Paradigmen -wie Verfügbarkeit und Multimodalität -hergeleitet und durch entsprechende Patterns und Lösungstechnologie-Beispiele gestützt. Diese aufgegriffenen Architektur-Patterns werden im Anschluss analysiert und hinsichtlich der Unterstützung der Zukunftsfähigkeitsparadigmen bewertet. Ein wichtiges Mittel für das Vermitteln von Wissen über die komplexen Zusammenhänge einer Informationssystem-Architektur sind strukturierte Abbildungen von Anwendungslandschaften. Hierfür wird die Informationssystem-Architektur -ausgehend von der Geschäftsfähigkeiten-basierten Unternehmensarchitektur -entlang einer sowohl ressourcenunabhängigen als auch ressourcenspezifischen Sichtweise entwickelt. Die zuvor bewerteten Informationssystem-Architektur-Patterns werden darauf zu einem generischen, zukunftsfähigen Referenzarchitektur-Artefakt zusammengefügt und szenariobasiert -anhand einer integrierten Einzelfallstudie -validiert sowie entsprechende Verbesserungsmassnahmen ausgearbeitet. Folgende essenzielle Architektur-Patterns sind hierbei benutzt worden: die Gestaltung digitaler Organisationen nach Ross et al., die Geschäftsinteroperabilitätsschnittstellen zwischen Partnern nach Ziemann, Event-basierte Architekturkonzepte sowie Microservice-, Serverless Functions-und Big Data-Architekturmodelle. Eine Weiterführung dieser Master-Thesis könnte darin bestehen, das Artefakt mit zusätzlichen Szenarios der Fallstudie zu prüfen, einen Prototypen zu realisieren und auf Experteninterviews gestützte Erkenntnisse einfliessen zu lassen.
doi:10.21256/zhaw-2326 fatcat:s6fvrea7jrhudcdkthqbgvnwzm