Situation und Perspektiven der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät
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Guido Förster
2021
Jahrbuch der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf 2007/2008
Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Heinrich-Heine-Universität gehört zu den jüngsten und kleinsten wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten Deutschlands. Sie ermöglicht ihren Studierenden eine exzellente Aus-und Weiterbildung, die sich aus der Einheit von Forschung und Lehre speist, und fördert erfolgreich den wissenschaftlichen Nachwuchs. Die Hochschullehrerinnen und -lehrer der Fakultät treten regelmäßig mit beachtlichen Forschungsleistungen hervor. Mit ihren grundständigen
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... ängen in Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftschemie übt die Fakultät nicht nur auf Studieninteressierte aus der Region eine erhebliche Anziehungskraft aus, sondern besitzt auch bundesweite Ausstrahlung. Ziel dieses Beitrags ist es, die aktuelle Situation und wichtige Perspektiven der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät aus der -notwendigerweise persönlichen -Sicht des Dekans darzustellen. Aktuelle Situation Ressourcenausstattung, Studiengänge, Studierendenzahl Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät ist derzeit mit acht Lehrstühlen (C4/W3) und zwei Fachgebieten (C3/W2) ausgestattet. Zudem sind ihr 23 Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter und Juniorprofessuren sowie 7,5 Stellen für nichtwissenschaftliches Personal zugeordnet. Untergebracht ist die Fakultät im Gebäudekomplex 23.31/23.32. Vorteilhaft ist insoweit, dass alle Professoren, Mitarbeiter und zentralen Fakultätseinrichtungen räumlich konzentriert sind, andererseits besteht eine eklatante räumliche Enge, die sich insbesondere in Bezug auf Seminarräume und Mitarbeiterbüros zeigt. Die Fakultät bietet grundständige Studiengänge in Betriebswirtschaftslehre und -fakultätsübergreifend mit der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät -in Wirtschaftschemie an. In der Betriebswirtschaftslehre waren im Wintersemester 2007/2008 1.042 Studierende eingeschrieben, in der Wirtschaftschemie 259. Berücksichtigt man die Studierenden der Wirtschaftschemie entsprechend ihrem wirtschaftswissenschaftlichen Studienanteil zur Hälfte, so bedeutet dies, dass auf jede einzelne Universitätsprofessorin und jeden einzelnen Universitätsprofessor der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät mehr als 117 Studierende entfallen. 386 Guido Förster Qualitatives Profil der Fakultät Profil der Fakultät in der Lehre In der Betriebswirtschaftslehre und der Wirtschaftschemie wurden die erfolgreichen Diplomstudiengänge den hochschulrechtlichen Vorgaben folgend auf konsekutive Bachelorund Masterstudiengänge umgestellt und von renommierten Akkreditierungsagenturen -AQAS und ASIIN -akkreditiert. Der Bachelorstudiengang "Betriebswirtschaftslehre" hat erstmals im Wintersemester 2006/2007 begonnen, der Bachelorstudiengang "Wirtschaftschemie" im Wintersemester 2007/2008. Die Masterstudiengänge starten nach Studienabschluss der jeweils ersten Bachelorkohorte im Wintersemester 2009/2010 beziehungsweise im Sommersemester 2011. Neben den neuen Bachelor-und Masterstudiengängen werden die auslaufenden Diplomstudiengänge planmäßig weiter betreut. Dass die Fakultät jung und überschaubar ist, hat es ermöglicht, die universitäre Lehre methodisch-didaktisch modern auszurichten. In stärkerem Maße als in der betriebswirtschaftlichen Ausbildung ansonsten üblich werden interaktive Lehrformen in Gestalt von Übungen, Seminaren, Fallstudien und Ähnlichem eingesetzt. Das große persönliche Engagement der Hochschullehrerinnen und -lehrer prägt die Lehre und die Studienberatung ebenso wie die Tatsache, dass die Studierenden jeden Hochschullehrer mehrmals zum Dozenten haben. Diese strukturellen Gegebenheiten unterscheiden das Studium in Düsseldorf wesentlich von dem Studium an den mitunter deutlich größeren Fakultäten anderer Universitäten, erleichtern es den Studierenden, "ihre" Professoren anzusprechen, und fördern so die Gemeinschaft von Lehrenden und Lernenden. Die Bachelor-und Masterstudiengänge in Betriebswirtschaftslehre sowie die wirtschaftswissenschaftlichen Elemente der Wirtschaftschemie sind ebenso wie die erfolgreichen Diplomstudiengänge generalistisch ausgerichtet und theoretisch fundiert. Es wird großer Wert auf eine Ausbildung gelegt, die das wirtschaftliche Geschehen aus ganzheitlicher Perspektive beleuchtet, die zugrunde liegenden theoretischen Einsichten vermittelt und dadurch die Absolventen zu eigenverantwortlichen Analysen und Entscheidungen im Wirtschaftsleben befähigt. Neben den betriebswirtschaftlichen sind hierfür volkswirtschaftliche und statistisch-methodische Lehrveranstaltungen unverzichtbar. Wahlpflichtmodule ermöglichen den Studierenden gleichwohl eine individuelle Schwerpunktsetzung und geben den Hochschullehrern Gelegenheit, unmittelbar aus der eigenen Forschungdie einen wesentlichen Beitrag zur Profilierung der Fakultät leistet -heraus zu lehren. Die Studiengänge schließen mit den Abschlussgraden eines "Bachelor of Science" beziehungsweise eines "Master of Science" ab. Zur Sicherung der Qualität der Lehre werden in der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät regelmäßig Lehrveranstaltungsevaluationen, Studiengangsevaluationen und Absolventenbefragungen durchgeführt. Der Fakultät ist es mit ihrem Konzept gelungen, innerhalb kurzer Zeit eine national und international wahrnehmbare Reputation aufzubauen. Die Nachfrage an Studienplätzen in der Betriebswirtschaftslehre und der Wirtschaftschemie übersteigt das vorhandene Angebot deutlich: Im Jahr 2007 gingen für die 191 Studienplätze in der Betriebswirtschaftslehre über 3.000 Bewerbungen ein, im Jahr 2008 waren es fast 4.000 Bewerbungen für 223 Studienplätze. Im Hochschulranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) 2008 gelang der Fakultät in drei von fünf Hauptkategorien der Aufstieg in die Spitzengruppe.
doi:10.1515/9783110718836-038
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