Die Pestfrage in Aegypten

Virchow
1858 Virchows Archiv  
141. 3. Die H),oglycochols~iure in Verbindung mit Natron zeigte keine Drehung; die tibrigen Siiuren wurden in ihrem Drehungsvermiigen durch die Verbindung mit Alkali nicht beeintriichtigt. 4. Die dureh sehmelzendes Kali aus Dyslysin erhaltene Cho-10"fdins~iure zeigte nahezu dasselbe Drehungsverm~gen, wie die natiirliehe Cholo~dins~iure. 5. Die Glyeoeholsiiure und Taurochols~iure drehen die Polarisationsebene ebenso stark, als die in ihnen enthaltene CholoMinsliure, stltrker aber als die aus
more » ... r Spaltung erhaltene Cholalsiiure. u l)ie Pestli'age h iegypten. Am Beginne des verflossenen Sommers brachten die Zeitungen Nachricht yon einer in und um Bengasi herrschenden Epidemic. Die Berichte lauteten so beunruhigend, dass sich die tiirkische Regierung veranlasst sah, eine aus 2 Sanit~its~irzten be, stehende Commission yon Constantinopel an Ort und Stelle zu senden. Mit Schrecken vernahm man, dass die Commission die Krankheit fur nichts anderes, als die orientalische Pest er-kl~irte, einen Gast, den man l~ngst verschollen und begraben glaubte. Der Schrecken wuchs, als die Kunde einlief, dass auch in dem far die Handelswelt ungleich wichtigeren Aegypten PestP, ille vorgekommen seien. Sogleich wurden in allen Mittehneerh~ifen die strengsten Quarant~inemaassregeln in Thlitigkeit gesetzt, Briefe durchstochen, gerliuchert und erbrochen, die ankommendet: Schiffe mit Mannschaft, Passagieren und Ladung in Contumaz gestellt, der Handel mehrere Monate hindureh in Fesseln geschlagen, his man aich endlich in die Ohren fllisterte, --es sei eigentlieh eine "Tataren-Naehricht" gewesen.
doi:10.1007/bf01914728 fatcat:ggouf3gtofbjzlf2ptcvq7ntbi