Ein einfaches Verfahren zur Fremdkörperbestimmung

1916 Deutsche Medizinische Wochenschrift  
Die Zahl der auf dem Röntgenverfahren sich auf bauenden Kugelsucher ist verhältnismäßig groß. Die meisten unter diesen Methoden geben uns den Sitz des Geschosses mit mathematischer Genauigkeit an und sind aus diesem Grunde an ein peinlichst exakt gearbeitetes Instrumentarium gebunden, dessen Beherrschung eine nicht unerhebliche Uebung voraussetzt. Alle diese Instrumente sind uns besonders in der (legenwart ein äußerst wertvoller Besitz, denn sie leisten in der Hand des Geschulten Vorzügliches.
more » ... in reiches Feld der Tätigkeit ist ihnen in den großen Kriegsiazaretten und Heimatlazaretten sicher. Auch der Feldchirurg wird sich ihrer, wenn er das Glück hat, einen tüchtigen Röntgeningenieur und gleichzeitig einen solchen, meist wertvollen Apparat zu besitzen, mit Vorteil bedienen, solange letztere ihm treu bleiben. Vergessen wir aber nicht, daß das Feldlazarett eine bewegliche Formation darstellt, daß unser mitgeführtes Instrumentarium beschränkt sein und b1eibej muß, es sei denn, daß die Beweglichkeit des Lazaretts darunter leidet, und dies muß um jeden Preis vermieden werden. Ist nach erfolgter Etablierung die nutzbringende Verwendung des Röntgenwagens möglich, so wird ein solcher, wenn es die äußeren Verhältnisse irgend gestatten, zur Verfügung stehen. Mit seinem Eintreffen kann unser Kugelsucher sofort in Tätigkeit treten, denn Röntgenapparat und Röntgenschirm sind seine wesentlichsten Bestand1eiie. Alles andere läßt sich schnellstens improvisieren, insofern das außerordentlich einfache Spezialinstrument, es verdient kaum diese Bezeichnung, nicht schon vorher angefertigt wurde; dies dürfte sich immerhin empfehlen. Ein Stück Bleidraht läßt sich unschwer beschaffen, andernfalls ist es ein Leichtes, ein beliebiges Stück Blei zu einem formbaren Band auszuklopfen, wie auch wir uns geholfen haben. Zwei solcher Bleidrähte oder Bleibänder, durch ein Scharnier gelenkig verbunden, und unser Spezialinstrument ist gebrauchsfertig.
doi:10.1055/s-0028-1135164 fatcat:aqh6a4nvbzehtkczkwovgr6upe