Konfessionalisierung – Konfessionskultur – Konversionalisierung [chapter]

Kai Bremer
2021 Nach der Kulturgeschichte  
Thesen zum interdisziplinären Dialog am Beispiel von Gryphius' Leo Armenius Die germanistische Frühneuzeitforschung hat früh begonnen, sich mit der von Heinz Schilling initiierten und von Hans-Christoph Rublack sowie besonders Wolfgang Reinhard ausdifferenzierten Konfessionalisierungsthese zu befassen. 1 Gleichwohl hat sie nur punktuell zu verstehen versucht, welche Konsequenzen sich aus der These für die Beschäftigung mit dem eigenen Gegenstand, die Literatur, ergeben. Vor allem aber hat sie,
more » ... achdem die These sich zu einem Paradigma ausdifferenziert hat, die weitere Entwicklung des historiographischen Diskurses kaum verfolgt. Die Folgen sind gravierend und führen zu einem vielfach naiven Umgang mit konfessionellen Fragen sowie dazu, dass bis heute nicht substantiell erörtert worden ist, was Konfessionalisierung für die deutsche Literatur der Frühen Neuzeit bedeutet. Zwar wird in der germanistischen Forschung meist die Konfession eines Autors benannt. 2 Vielfach wird die jeweilige Konfession dabei jedoch als Entität wahrgenommen, zu der sich dann die Autor-Persönlichkeit verhält. 3 Ergänzend werden
doi:10.1515/9783110667004-014 fatcat:wh2imopypncwxfifscdcjjeava