P. B. Pixton, The episcopacy and the implementation of the decrees of the Fourth Lateran Council 1216-1245. Watchman on the tower, Leiden: E. J. Brill, 1995. XVI+ 543 S
Antonio García y García
1995
Annuarium historiae conciliorum: internationale Zeitschrift für Konziliengeschichtsforschung
Die vorliegende Arbeit behandelt ein Thema, das in dieser Form bislang noch keine Darstellung gefunden hat, wenn sie der Frage nachgeht, welche Rolle der Episkopat des deutschen Reiches bei der Umsetzung der Beschllisse des IV. Laterankonzils im Reichsgebiet gespielt hat. Der Autor widmet seinem Thema 6 Kapitel, eingeleitet durch ein kurzes Vorwort mit einer naheren Beschreibung des Objektes der Untersuchungen und abgeschlossen van einem Epilog iiber die Bedeutung des IV. Laterankonzils im
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... ren Verlauf des Mittelalters. Das erste Kapitel widmet P. den Provinzialkonzilien und Diozesansynoden, die wahrend des 12. und im Verlaufe der ersten 14 Jahre des 13. Jahrhunderts in den sechs Kirchenprovinzen auf dem Boden des Reichsgebietes stattgefunden haben. Auf den S. 86-87 findet man dazu eine in sechs Spalten unterteilte tabellarische Ubersicht, die Jahrzehnt fiir Jahrzehnt iiber die Haufigkeit dieser Kirchenversammlungen informiert. Kapitel 2 befaBt sich mit der Situation, in der sich die Kirche im deutschen Reich zu Beginn des 13. Jahrhunderts befand. P. macht dabei die hauptsachlichen Probleme wie die haretischen Stromungen am Niederrhein deutlich, die eine ahnliche, wenngleich weniger stark ausgepragte Charakteristik aufweisen wie ahnliche Bewegungen in Siidfrankreich, Amterkumulation bei Klerikem, der deutsche Thronstreit, in den Innozenz III. selbst mit hineingezogen wurde, unkanonische Wahlen in Liittich und Mainz, der Abfall der Fiirsten van Otto IV. zugunsten Philipps van Schwaben, der Mord an letzterem, etc. All diese Wirren brachten es mit sich, daB sich das Interesse der Pralaten mehr der Losung der genannten Probleme zuwandte als der Seelsorge am christlichen Volk. Dennoch gab es neben Bischofen, die kaum Zeit fiir die Seelsorge fanden solche, die es doch taten, wie sich in dem ein oder anderen Fall bzgl. der Rezeption der vor-lateranensischen Reform des beriihmten Bischofs Eudes van Sully und seines Liber sinodalis zeigt. Im dritten Kapitel findet sich dann die Behandlung des deutschen Episkopats zwischen 1215 und1223. Die Anzahl der Pralaten war mit 128 sehr hoch (Ubersichtstabellen auf den S. 195-202). Das Kapitel enthalt Angaben iiber die Dauer der jeweiligen Pontifikate, Studienorte der Pralaten, Amter an der Kurie, soziale Abstammung und ggf. ZugehOrigkeit zu einer Ordensfamilie. Hier werden auch Angaben iiber die Assistenz der BischOfe aus dem deutschen Reich auf dem IV. Lateranense gemacht. 79 der behandelten Bischofe entstammten dem Hochadel, 25 dem niederen Adel, und 22 kamen aus dem Biirgertum oder ihre soziale Herkunft laBt sich nicht ermitteln. Einige van ihnen waren im diplomatischen Dienst tatig und schon van daher so stark in politische Fragen in-
doi:10.30965/25890433-02702802028
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