Zur chirurgisten therapie des hämolytischen Ikterus

Paul Graf
1914 Deutsche Zeitschrift für Chirurgie  
In der Gruppe der sog. "idiopathischen Splenomegalie n" ist noch alles im Flusse --die Namen, die Abgrenzung der klinischen und histologischen Bilder, die Therapie und nicht zuletzt die Frage nach der Ursache und Bedeutung des Milztumors. Gerade die Beantwortung der letzten Frage ist fiir die Chirurgie yon der allergr6fften Wichtigkeit. Liegt in der Milz die Causa morbi, so hat es einen Sinn, das Organ zu entfernen, ist die Milzschwellung aber nur Begleiterscheinung, so kann niemand die
more » ... rtung fiir einen solchen Eingriff auf sich nehmen. Bei der mangelhaften Kenntnis, die wir bisher fiber die wechselseitigen Beziehungen yon Knochenmark, Milz, Leber, Lymphdriise zum Blute haben, ist leider im Einzelfalle die Beantwortung dieser Frage mit einiger Sicherheit unm6glich. Ein Blick in die Lehrbficher der inneren Medizin zeigt, wie vorsichtig und zurfickhaltend sich gerade die besten Kenner der Milz-und Blutkrankheiten bislang fiber diesen Punkt aussprechen. Die uns beschfiftigenden F/ille von h~molytischem Ikterus habe ich nach dem Vorgange des Italieners Mic heli operiert, der einen gut beobachteten Fall ausffihrlich beschreibt. Bevor wir aber damit beginnen, will ich noch kurz auf den Begriff des "h/imolytischen Ikterus" und seine Abgrenzung gegenfiber der sog. "B a n t i schen Krankheit" eingehen. Das Krankheitsbild des h/imolytischen Ikterus geht auf die Franzosen Chauffard und Widal zuriick; in Deutschland hat Mink o w s k y I9OO die ersten F~ille beschrieben. Spiiter folgten v. Krannhals I9o4, Claus und Kalberloh I9o6 ,Benjamin
doi:10.1007/bf02912676 fatcat:nh4nsvcd35hwldqkjuvqyev5au