Andrzej Kłossowski: Ambasador książki polskiej w Paryżu Władysław Mickiewicz. [Władysław Mickiewicz, ein Botschafter des polnischen Buchs in Paris]
Walther Maas
1973
Besprechungen und Anzeigen 557 wurden sorgsam benutzt (S. 206-211 unigedruckte, S. 211-220 gedruckte Unterlagen). Die Darstellung ist flüssig. Die französische Zusammenfassung gibt das Wesentliche. Hier daher nur einige Angaben: Kurze Beschreibung der Jugend (Studien in Berlin, wo Zamoyski auch Hegel hörte, von dem er die Idee der Notwendigkeit einer starken Staatsmacht übernahm), Dienst im Heer des Königreichs Polen, Aufstandszeit. Wir kommen dann zu Kapiteln über Zamoyskis Stellung im
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... tiven Lager, sein Verhältnis zu Adam Czartoryski und zu den anderen Führern der Konservativen. Mit diesen stand er sich: oft schlecht, sie waren meist älter als er, und er war ein Dickkopf (Urteile über ihn als Menschen und Politiker von verschiedenen, auch von Mickiewicz, S. 194 ff.). Es erfolgten Versuche zur Schaffung einer polnischen bewaffneten Macht, in Belgien (Zamoyski diente selber im belgischen Heer und nahm z. B. an den Kämpfen um Antwerpen teil), in Portugal, Algier, Spanien. Besonders wichtig war seine Tätigkeit in England. Er gewann dort viele Freunde, und auf seine Initiative hin behandelte das Unterhaus in mehreren "Motions" (das Material stammte von Zamoyski) die polnische Frage. Aber zum Kriege kam es nicht. In Frankreich suchte er vor allem die materielle Lage der Emigranten (sie erhielten einen (geringen Sold) zu bessern und sie kulturell zu heben. Ihm ist zu danken, daß ein Teil von Mickiewicz' Vorlesungen mitgeschrieben wurde. Auch sonst tat er viel für polnisch-französische Kulturbestrebungen. Das 7. Kapitel schildert seine Tätigkeit in Rom. Papst Gregor XVI. hatte nach dem Aufstand 1830 die Polen getadelt: sie sollten der Obrigkeit Untertan sein usw. Zamoyski suchte ihn von der Wichtigkeit der Polen für den Katholizismus zu überzeugen (anscheinend mit Erfolg, der Papst drückte sich fortan viel vorsichtiger über Polen aus); er erreichte, daß auch polnische Emigranten (also ohne Paß der Teilungsmächte) in den Kirchenstaat kommen konnten, was ihnen vorher verboten war. Das 8. Kapitel behandelt Zamoyskis Tätigkeit auf dem Balkan und in der Türkei, Schaffung polnischer Abteilungen im Kaukasus, Belebung der nationalen Gefühle der Südslawen. Dann werden die Beziehungen Zamoyskis zur Heimat geschildert; seine zahlreichen Verwandten benutzte er als Auskunftspersonen und besonders als Geldgeber.
doi:10.25627/19732232968
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