Epidemiologisches Bulletin 46 / 2003 [article]

Robert Koch-Institut, Robert Koch-Institut, Robert Koch-Institut
2018
Referenzdefinition (70.365 klinisch-labordiagnostisch gesicherte und 2.012 klinisch-epidemiologisch bestätigte Fälle). Bei den übrigen Fällen handelte es sich um Labornachweise ohne klinisches bzw. mit unbekanntem klinischem Bild. Saisonalität, Alter und Geschlecht: Die Salmonellenenteritis tritt typischerweise gehäuft in den wärmeren Monaten des Jahres auf. Während 2002 in den Wintermonaten wöchentlich 500 bis maximal 1.000 Fälle übermittelt wurden, stieg die Anzahl der Meldungen ab der 22.
more » ... dewoche deutlich an und lag zwischen der 32. und der 38. Meldewoche bei über 2.500 pro Woche. Die höchste altersspezifische Inzidenz fand sich bei Säuglingen, Kleinkindern und Kindern bis zu 10 Jahren. Bei seltenen Serovaren können sich abhängig von den als Vehikeln dienenden Lebensmitteln auch andere Altersverteilungen ergeben. Geschlechtsunterschiede in den Inzidenzraten waren nicht zu beobachten. Regionale Unterschiede: Die Salmonellose-Inzidenz (bezogen auf die Referenzdefinition) lag insgesamt bei 88 pro 100.000 Einwohner. Sie war in den neuen Bundesländern höher als in den alten. Auch die Kreise mit den höchsten Inzidenzraten lagen überwiegend in den neuen Ländern (Spannweite zwischen den Kreisen 0-264 Fälle pro 100.000 Einw.). Neben tatsächlichen Unterschieden in der Inzidenzrate ist dies vor allem durch Unterschiede im diagnostischen Verhalten der Ärzte und möglicherweise auch im Meldeverhalten der Labore zu erklären. Denkbar ist, dass den Lebensmittelinfektionen in den neuen Bundesländern von Ärzten, Laboren und Gesundheitsämtern eine höhere Aufmerksamkeit entgegengebracht wird. Infektionsland: Bei 89 % der Fälle wurde das Infektionsland angegeben. Hiervon betrafen 6 % das Ausland. Am häufigsten wurden stark frequentierte Reiseländer rund um das Mittelmeer (Spanien, Türkei, Griechenland, Tunesien und Ägypten) genannt. Verteilung der Serovare: Für 91 % der übermittelten Fälle wurden Angaben zum Serovar gemacht. Tabelle 1 zeigt die 23 häufigsten Serovare bezogen auf die übermittelten Fälle mit Angaben zum Serovar. Diesen wurden zum Vergleich die 23 häufigsten Serovare aus einem laborbasierten Sentinel-Projekt des Nationalen Referenzzentrums (NRZ) für Salmonellen und andere bakterielle Enteritiserreger am RKI, Wernigerode, gegenübergestellt. Wie bereits im Vorjahr sind die häufigsten Serovare in den beiden Datenquellen S. Enteritidis, gefolgt von S. Typhimurium und S. Infantis, wobei sich im Jahr 2002 das Verhältnis zugunsten von S. Enteritidis verschoben hat. Der Anteil der Serovare, die nicht S.
doi:10.25646/4098 fatcat:wbmtjng3yrfftiaicwpekah5ue