Ecloga: Das Gesetzbuch Leons III. und Konstantinos' V
[book]
Ludwig Dr. Burgmann, Göttingen Academy Of Sciences, Dieter Prof. Dr. Simon
2012
VORWORT Die Ecloga der Isaurer nimmt in der byzantinischen Rechtsliteratur eine Sonderstellung ein. Sprache, Umfang und Ordnung der Materien signalisieren eine radikale Abwendung von der Rechtswelt Justinians und seiner unmittelbaren Nachfolger. Auf den Historiker des byzantinischen Rechts wirkt dieses Gesetzbuch revolutionär. Es hat daher schon immer besonderes Interesse gefunden. Mehrere Übersetzungen und Kommentare wurden publiziert. Zachariae von Lingenthal hat seine klassische Darstellung
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... es byzantinischen Rechts gewissermaßen um die Ecloga geordnet. Gleichwohl lag eine kritische Ausgabe dieses einzigartigen Monuments bisher nicht vor. Das war umso bedauerlicher, als die offizielle Verdammung der Ecloga durch die Makedonen und die -für die Folgezeit verbindlich gebliebene -Rückkehr zur justinianisehen Tradition die Wirkung dieses Gesetzes nicht auslöschen konnten. In der Literaturgeschichte des byzantinischen Rechts ist die Ecloga stets präsent geblieben, ganz abgesehen von ihrer durch keine byzantinische Rechtssammlung in vergleichbarer Weise erzielten Rezeption in die arabische, armenische, gräkoitalische und slawische Rechtskultur. Schon zur Aufarbeitung dieser Traditionen, aber auch um die dringend erforderlichen inhaltlichen Untersuchungen auf ein eindeutiges Fundament zu stellen, war eine kritische Edition dieses Textes ein langgehegter Wunsch der Rechtshistoriker. Wenn nun, nach jahrelangen Vorstudien, eine die gesamte Überlieferung verwertende Ausgabe vorgelegt werden kann, dann ist damit die notwendige Basis für jene Forschungen geschaffen. Die Frankfurter Forschungsgruppe hat dieses Mal außer der Deutschen Forschungsgemeinschaft, welche den Druckkostenzuschuß zur Verfügung stellte, besonders herzlich der Stiftung Volkswagenwerk zu danken, da diese die Voraussetzungen dafür geschaffen hat, daß die Forschungsergebnisse für die Adressaten erschwinglich bleiben und damit der für die weitere schrittweise Realisierung unserer Forschungspläne erforderliche Optimismus gesichert erscheint. Dieter Simon PARENTUM MANIBUS Die vorliegende Arbeit ist im WS 1980/81 an der Ludwig-Maximilians-Universität München als Dissertation (Dr. phil.) angenommen worden.
doi:10.26015/adwdocs-157
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