Zur Validierung der deutschsprachigen Übersetzung des IASMHS und dessen Trennschärfe bei Menschen mit aktueller, überwundener und ohne PTBS

Kerstin Johanna Huber
2015 unpublished
Der Hauptteil der vorliegenden Studie befasste sich mit der Validierung des erstmals ins Deutsche übersetzten Fragebogens Attitudes Toward Seeking Mental Health Services (IASMHS) für zwei getrennte Stichproben. Die Kontrollgruppe setzte sich aus n = 71 freiwilligen WienerInnen zusammen, die in häuslicher Umgebung aufgewachsen sind. Die Versuchsgruppe bestand aus n = 130 Betroffenen von institutionalisiertem Missbrauch (IA). Die ermittelten internen Konsistenzen der Gesamtskala sowie der
more » ... n Subskalen lagen zwischen α = .599 und α = .810. Die Item-Trennschärfen fielen in beiden Stichproben nicht zufriedenstellend aus. Die dreifaktorielle Modellstruktur des IASMHS konnte mittels explorativer Faktorenanalyse für beide Stichproben nur bedingt repliziert werden. Bisherige Studien konnten zeigen, dass mittels IASMHS zwischen Personen unterschieden werden kann, die in der Vergangenheit bereits professionelle Hilfe in Anspruch genommen haben oder nicht. Dieses Ergebnis konnte für die gesunde Stichprobe repliziert werden. In der klinischen Stichprobe zeigten sich diesbezüglich keine Zusammenhänge. Eine zweite Fragestellung untersuchte, ob mittels IASMHS zwischen Betroffenen von IA mit aktuell bestehender, überwundener und ohne posttraumatische Belastungsstörung differenziert werden kann. Obgleich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen gefunden werden konnten, zeigte sich die Tendenz, dass Überlebende ohne PTBS höhere Werte in der Skala Indifference to Stigma angaben als jene mit einer PTBS in der Vergangenheit. Die Ergebnisse dieser Studie weisen darauf hin, dass die deutschsprachige Übersetzung des IASMHS noch überarbeitet werden muss und es erneuter psychometrischer Überprüfungen bedarf, bevor der Fragebogen in deutschsprachigen Studien eingesetzt werden kann.
doi:10.25365/thesis.40964 fatcat:nxqkskdzerhz5lymkjzzq66l74