Die französischen Wörter
R. F. KAINDL.
1893
Zeitschrift für Romanische Philologie
Die Arbeiten über die französischen Wörter im Mittelhochdeutschen und über das romanische Element im Deutschen überhaupt leiden an dem Umstände, dafs genügende Verzeichnisse des romanischen Wortschatzes der einzelnen Dichter noch nicht angelegt sind. Diesem Übelstande ist es zuzuschreiben, dafs z. B. auch die schöne Arbeit von Kassewitz 1 einzelne Lücken aufweist Was nun die Verzeichnisse für Gottfried speziell betrifft, so genügen etwa die in den Ausgaben von Hagen und Bechstein nicht;
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... Wörter sind in denselben gar nicht angeführt, andere unrichtig citiert, und von einem vollständigen Stellenverzeichnis ist schon gar nicht die Rede. 2 Diesem Bedürfnisse sollen die folgenden Blätter abhelfen. Bei der Anfertigung des Wort-und Stellen-Verzeichnisses ist mit gröfster Genauigkeit vorgegangen worden. Nur bei allgemein und sehr häufig gebrauchten Fremdwörtern, wie z. B. aventiure oder buhurt sind nicht alle Stellen citiert worden; bei den anderen ist dagegen möglichste Vollständigkeit angestrebt. Dabei ist der Grundsatz befolgt worden, dafs neben die Verszahl die ganze Stelle in der Regel nur dann gesetzt wurde, wenn sie für die Bedeutung und den Gebrauch des Wortes bezeichnend ist. Wer z. B. unter barke die Worte uz der barken in daz schiffelm liest, wird sofort wissen, was Gottfried unter barke versteht, und wer die unter crcatüre angeführten Stellen durchsieht, erkennt leicht, dafs der Dichter die Form creathre nur in dem französischen Satze, die andere (creatiure) dagegen in den deutschen gebraucht. Zu bemerken wäre noch, dafs der Arbeit die Ausgabe von Bechstein in der zweiten Auflage vom J. 1873 zu Grunde liegt. Ma 9170* zeigt an, dafs das Wort Ma in der citierten Zeile zweimal vorkommt. A. a afr. Präp.\ 2396 a de comant, 3200 a boneure, 3856 a de, a de, 16704 la fossiur'a la gent amant, 17228 dasselbe^ 18713 als = a les, 19048 dasselbe.
doi:10.1515/zrph.1893.17.1-4.355
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