Bestimmung der Verweildauern von 111In-markierten anti-CD66 und anti-CD45 Antikörpern im Rahmen der Konditionierung vor Blutstammzelltransplantation [thesis]

Marguerite Müller, Universität Ulm
2016
Das Ergebnis hämatologischer Stammzelltransplantation kann durch die gezielte interne Bestrahlung hämatopoietischer Organe, mittels Radioimmuntherapie, verbessert werden. Hierfür werden verschiedene Antikörper mit radioaktiven Nukliden markiert und den Patienten intravenös verabreicht. Vor der eigentlichen Radioimmuntherapie wird zunächst eine geringe Menge an markierten Antikörpern verabreicht und deren Bioverteilung, im Rahmen der Dosimetrie, für den jeweiligen Patienten ausgewertet . Wir
more » ... rsuchten die Bioverteilung 111In (Indium) markierter anti-CD66- (CD = Cluster of Differentiation) und anti-CD45-Antikörper in einem Patientenkollektiv von 22 Patienten mit hämatologischen Grunderkrankungen, bei denen eine Stammzelltransplantation geplant war. Die Auswertung der Gammakamerabilder erfolgte mit der UlmDos Software, wobei auch die Unterschiede bei der Benutzung von Streukorrekturen untersucht wurden. Bei der Verteilung der anti-CD45-Antikörper untersuchten wir speziell den Einfluss des Belegungsgrades der Antikörper mit dem Nuklid sowie den Nutzen der vorherigen Gabe an kalten (unmarkierten) Antikörpern, um eine vorzeitige Bindung der Antikörper an antigentragenden peripheren Blutzellen zu verhindern. Schlussfolgernd kamen wir zu dem Ergebnis, dass sowohl der anti-CD66-Antikörper als auch der anti-CD45-Antikörper YAML568 Antikörper eine günstige Biokinetik bei der Radioimmuntherapie im Rahmen der Konditionierung vor PBSCT (Peripheral Blood Stem Cell Transplant) aufweisen. Das Markierungsverfahren ist bei allen Antikörpern wichtig und es sollte insbesondere auf den Belegungsgrad der Antikörper geachtet werden. Beim anti-CD45-Antikörper muss eine vorherige Gabe von etwa 0,5 mg/kg KG (Körpergewicht) unmarkiertem Antikörper erfolgen.
doi:10.18725/oparu-1528 fatcat:kceuysoyvfc2bosvvf2wf7s76e