Literatur und Medizin im 18. Jahrhundert: von der erneuerten Fortschrittskritik bis zum ‹Medical Writing›

Sandra Pott
2006 Gesnerus  
Die Forschung zum Verhältnis von Literatur und Medizin im 18. Jahrhundert beeindruckt -quantitativ wie qualitativ. Ein Grund dafür liegt in der Interdisziplinarität, die für Studien zu diesem Verhältnis unverzichtbar ist. Sie garantiert bereits eine gewisse Innovationskraft, oder besser: eine Wahrscheinlichkeit, etwas der jeweiligen Fachwissenschaft kaum Bekanntes zutage zu fördern. Doch steigt damit das Risiko des Dilettantismus:Wer könnte von sich behaupten, alle Bereiche der Literatur-und
more » ... Medizingeschichte, der Literaturtheorie und der medizinischen Theoriebildung zu überblicken? Ein zweiter Grund für die beeindruckende Quantität und Qualität der Forschung liegt in ihrer Differenzierung und Spezialisierung. Für den Einzelforscher ist die Menge der Forschungserträge strenggenommen nicht mehr zu bewältigen: Im Tagungsbetrieb der etwa letzten 30 Jahre bildeten sich ausgesprochen aktive internationale und interdisziplinäre ‹scientific communi-ties› aus, die sich dem 18. Jahrhundert widmen. Darüber hinaus entstanden in der Folge der ‹literature and science studies› nicht nur zahlreiche Untersuchungen,sondern auch ungezählte Publikationsorgane,die sich speziell mit dem Verhältnis von Literatur und Medizin befassen 1 oder es zumindest massgeblich berücksichtigen 2 .
doi:10.1163/22977953-0630102012 fatcat:colv3v4b35hgvmsvhsu4ianxyq