Das Refraktionsvermögen von Flüssigkeiten

C. Dieterici
1922 Annalen der Physik  
1. Das Refrabtdonsvermbgm von, lVib8dgkedtm; von C. Ddeterid. 8 1. Als Refraktionsvermogen einer Substanz bezeichnet man einen der Ausdriicke n -1 3 -1 1 oder ~ d !++2 a, worin n den Brechungsexponenten, d die Dichte der Substanz bedeutet. Der erste Ausdruck wird in Deutschland als der Beer-Landoltsche bezeichnet, in der franziisischen Literatur als der Gladstone-Dalesche. Der zweite Ausdruck, der Lorenz-Lorentzsche, wird in neuerer Zeit nach der Begrundung, die Nernst in seinem Lehrbuch gibt,
more » ... evorzugt. Man glaubt, daB jeder Gewichtseinheit einer Substanz ein bestimmtes, nur von der Natur der Substanz abhiingiges spezifisches Refraktionsvermiigen zuzuschreiben ist, dal3 das spezifische Refraktionsvermbgen einer Verbindung gleich der Summe der Atomrefraktionen ist, und hat diese Auffassung verfolgt zum Studium chemischer Konstitutionsfragen, obgleich die kritische Verarbeitung des vorliegenden Beobachtungsmaterials, welche Rudorffl) gibt, die schon von W. Ostwald geauBerten Bedenken bestatigt, "daB es vielleicht eine ,Refraktionskonstante' in aller Strenge gar nicht gibt und daB ein Suchen nach einer solchen gegenstandslos war';. Die Frage, welcher der beiden Ausdriicke fur das spezifische Refraktionevermogen , oder bezogen auf die Mole fur die Molekularrefraktion, als eine Materialkonstante angesehen werden kann, ist nicht entschieden. CheneveauP) kommt in seiner umfangreichen Arbeit zu dem SchluB, daB beide Ausdrucke Materialkonstanten berechnen lassen, welche gleich gut sich den Beobachtungen anschlieBen.
doi:10.1002/andp.19223720502 fatcat:4o3gra7hjndojfnso5xgfneu5m