Assoziation neuronaler Autoantikörper mit kognitiven Defiziten bei Patienten mit Lungenkarzinom
[thesis]
Mona-Marie Wandrey, Universitätsbibliothek Der FU Berlin
2022
Einleitung: Kognitive Beeinträchtigungen sind ein häufiges Symptom bei malignen Erkrankungen (Cancer-related cognitive impairment, CRCI). Die Pathomechanismen für CRCI abseits von Chemotherapie sind weitestgehend unklar. Auch unabhängig von der Therapie können relevante kognitive Defizite auftreten. Erste Hinweise suggerieren eine mögliche Assoziation von CRCI mit dem Vorliegen neuronaler Autoantikörper. Diese sind bisher vor allem bei Patienten mit paraneoplastischen neurologischen Syndromen
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... tersucht worden, können jedoch auch bei Tumorpatienten ohne manifeste neurologische Syndrome auftreten. Das Lungenkarzinom ist die Tumorart, die am häufigsten mit dem Vorliegen neuronaler Autoantikörper assoziiert ist. Ziel dieser Arbeit ist, bei Patienten mit Lungenkarzinom i) die Prävalenz von neuronalen Autoantikörpern, ii) die kognitive Funktion sowie iii) die Korrelation von Antikörpern mit kognitiven Defiziten systematisch zu untersuchen. Methoden: Das Serum von 167 Patienten mit Lungenkarzinom (davon 127 Patienten mit nicht- kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) und 40 Patienten mit kleinzelligem Lungenkarzinom (SCLC)) wurde mittels indirekter Immunfluoreszenz in zellbasierten und gewebebasierten Verfahren auf das Vorliegen neuronaler Autoantikörper untersucht. Nach dem Ausschluss von Patienten mit möglichen Störfaktoren auf die kognitive Funktion (z.B. Gehirnmetastasen, Ganzhirnbestrahlung) wurden 97 Patienten mit detaillierten neuropsychologischen Testverfahren in allen kognitiven Domänen untersucht. Das Vorliegen von CRCI wurde nach den Kriterien der International Cognition and Cancer Task Force (ICCTF) bestimmt. Ergebnisse: Neuronale Autoantikörper fanden sich bei 60/167 (35,9%) aller Lungenkarzinompatienten: bei 31/167 (18,6%) Antikörper mit bekannter Zielstruktur (Nachweis in zellbasierten Verfahren) und bei 29/167 (17,4%) mit bisher unbekannter Zielstruktur (Nachweis in gewebebasierten Verfahren). Die Prävalenz von Antikörpern mit bekannter Zielstruktur war bei SCLC-Patienten signifikant höher als bei NSCLC-Pa [...]
doi:10.17169/refubium-33096
fatcat:y542gylvgjahpghfot75icfi7m