Dimensionen eines digitalen Stadtmodelles am Beispiel Linz

Elke Achleitner, Elmar Schmidinger, Andreas Voigt
2003 CORP   unpublished
Virtuelle Stadtmodelle ("Digitale Städte") sind zu einem wichtigen Planungsinstrument für die Gestaltung der Zukunft unserer Lebensräume, insbesondere unserer Städte geworden. Der vorliegende Beitrag diskutiert auf der Grundlage von langjährigen Erfahrungen mit dem digitalen Stadtmodell Linz mögliche "Dimensionen" eines digitalen Stadtmodelles an Hand von: • Raum & Zeit (Veränderungen des Raumes über die Zeit erfordern einen dynamischen Raum-Begriff); • Varianten & Versionen (Real existiert
more » ... r nur ein aktueller Zustand; in der Planung sind zumeist mehrere Varianten gegeben); • "Level-Of-Object-Presentation" (Berücksichtigung der Entfernung Beobachter / Objekt -je nach Darstellungsnähe gliedern sich Objekte in mehrere Subobjekte, d.h. die sogenannte "Szene" ist maßstabsabhängig) Als weitere Schlüssel-Begriffe werden die Konzepte "Datenpipeline" und "Stadtraumbezogenes Content-Management" kurz vorgestellt. VORBEMERKUNGEN Im Raum finden die Menschen ihre Lebensgrundlage, die durch eine optimale Nutzung und Gestaltung wesentlich verbessert werden kann. Diese Verbesserung setzt ein detailliertes, problembezogenes Wissen über Raumressourcen sowie über Elemente und Beziehungen des Systems Raum voraus. Besonders in urbanen Räumen wird die Raumnutzung immer komplexer, weshalb der Aufbau von raumbezogenen Informations-und Planungsassistenzsystemen erforderlich wird. Als unentbehrliche Grundlage hiefür sind umfassende, aktuelle raumbezogene Daten, also Geodaten erforderlich, die entsprechend strukturiert erfasst und objektorientiert aufbereitet sein müssen. Schließlich entstehen aus den so geformten Geodaten unter Einbeziehung attributiver Rauminformationen dreidimensionale Stadtmodelle (Cyber-Cities). Raumplanung ist daher mit Geoinformation, Techniken der raumbezogenen Modellbildung und Simulation auf das engste verzahnt. "Digitale Städte" beschreiben urbane Räume durch dreidimensionale Stadtmodelle. Wesentlich für die Bildung von 3D-Objektmodellen ist einerseits die Aufnahme von Geodaten und andererseits die Erfassung und Strukturierung von Attributdaten. Bei der Erstellung eines Designs für ein digitales Stadtmodell ist besonders auf die Problematik der laufenden Aktualisierung des Datenbestandes bedacht zu nehmen. Praktische Erfahrungen haben gezeigt, dass die laufende Aktualisierung von urbanen 3D-Objektmodellen ein sehr sensibler Bereich ist und an Organisation und Finanzierung der Datenerfassung hohe Anforderungen stellt. Die neugegründete Abteilung "Geodatenmanagement" des Magistrates der Landeshauptstadt Linz möchte mit einem praxis-wie forschungsorientierten Konzept für digitale Städte die vielfältigen Pionierleistungen des Vermessungsamtes fortsetzen und Synergieeffekte zwischen internen und externen Kunden nutzen.
fatcat:adnwzr2k3jehfkeuga5zg77eyq