Nachlese aus den Mainzer Museen

Gustav Behrens
2017
34 Ausgrabung möchte ich aber ausdrücklichst hinweisen. Das älteste Haus der Schichtgruppe VI besaß eine durchlaufende Querwand. Van Gilfen6 läßt die Frage, ob "die Abtrennung des Herdraumes von dem anderen, wohl vom Vieh eingenommenen Raum primär ist oder aus Zweckmäßigkeitsgründen später vorgenommen wurde", offen. Die besagte Querwand läuft zwischen zwei Paaren der Ständerreihe hindurch und bezweckt zumindest eine Raumherausstellung, die jener im Fletthause nicht ganz unähnlich ist, wenn auch
more » ... die Pflasterung oder eine Lehmstampfung fehlt und die Herdstelle auf der Höhe des vorletzten Ständerpaares mitten auf der Mittellängsdiele liegt, also die Raummitte ver stellt. Im Hinblick auf das Vorhandensein mehrerer Siedlungshorizonte mit dreischiffigen, aber nicht weiter untergeteilten Häusern im Ezinger Warf dürfte dem dortigen ältesten Haus bei der Behandlung der Altersfrage und Entstehung des Fletts eine bestimmte Bedeutung zukommen. Zuletzt sei noch hervorgehoben, daß das Aalburg-Langhaus ein echtes Wohnstall-oder Einhaus war. Wohnung, Stallung und Erntevorrat waren unter einer Dachhaut geborgen. Wir haben in ihm ein Haus kennengelernt, dessen dreischiffige Anlage nicht etwa von Gesetzen der Schönheit, sondern allein vom Zweck bestimmt war. Damit soll aber seinen Erbauern keinesfalls die Begabung für räumliche Empfindung abgesprochen werden. z. Zt. im Felde. Gustav Riek. G A. a. 0. 46. 1 A. Ippel, Der Bronzefund von Galjüb (1922).
doi:10.11588/ger.1942.42082 fatcat:ny5drgxkbzfdfmufdppt5ojasm