Die laterale Habenula - Komplexe Funktionen erfordern eine komplexe Verschaltung [article]

Alexander Kowski, Universitätsbibliothek Der FU Berlin, Universitätsbibliothek Der FU Berlin
2008
Der laterale Habenularkomplex (LHb) ist ein wichtiges Bindeglied des dienzephalen Leitungssystems, über das Informationen aus limbischen Vorderhirnstrukturen an regulatorische Kerne im Mittelhirn geleitet werden. Passend zu den zahlreichen Funktionen bei denen der LHb eine entscheidende Rolle spielen soll, zeigte sich auch eine komplexe morphologische Organisation des LHb mit zehn Unterkernen. Allerdings sind die Projektionen dieser einzelnen Unterkerne bisher unbekannt. Basierend auf der
more » ... baren Literatur vermuteten wir, dass die laterale präoptisch-hypothalamische Region (LPOA, LHA) und der Nucleus entopeduncularis geeignete Kandidaten für den Nachweis individueller habenulärer Afferenzen waren. Die zunächst durchgeführten retrograden Tracing-Experimente zeigten, dass sich die markierten Neurone in der LPOA/LHA nicht homogen verteilen, sondern in bestimmten, auch morphologisch differenzierbaren Zellgruppen liegen. Durch das ergänzende anterograde Tracing bestätigte sich, dass Areale mit retrograd markierten Neuronen wiederum auch zum LHb projizieren. Im LHb zeigte das Terminationsmuster der Afferenzen eine zu den morphologisch identifizierten Unterkernen korrespondierende Verteilung. Zusammengefasst stammen die dienzephalen Afferenzen des lateralen Anteils des LHb, besonders die des magnozellulärer Unterkerns, aus den rostralen Zellgruppen der LPOA und den lateralen des LHA. Hingegen innervieren Axone von Regionen, die aus dem medialen Anteil des LHA und der kaudalen LPOA stammen vorwiegend den medialen LHb, insbesondere den zentralen Unterkern. Es zeigte sich darüber hinaus, dass von den untersuchten Regionen nur der rostrale Anteil des EPN zum ovalen Unterkern im lateralen Anteil des LHb projiziert. Die vorliegende Arbeit ist bislang die erste Studie, die zeigen konnte, dass die Unterkerne des LHb sich auch durch ein charakteristisches Innervationsmuster der verschiedenen Projektionen aus den Zellgruppen der LPOA/LHA und des EPN unterscheiden lassen. Möglicherweise handelt es sich bei den einzelnen Unterk [...]
doi:10.17169/refubium-17062 fatcat:kdptzko4jrfjhamtnxbowopntu