Heilung eines Peniskarzinoms durch Emaskulation
Dax
1922
Deutsche Zeitschrift für Chirurgie
398 DAX der Ureter seinen normalen Verlauf nahm, Die Beschwerden all-rI~hlich vollk,ommen behoben, v.or allem Harnstauungen vollkommen ausgeblieben. 20. Heilung eines Peniskarzinoms durch Emaskulation. Von Dax-Miinchen. 65 j~hriger Dienstmann, mit Geschw~ir an der Glans penis seit fiber I Jahre, das sich langsam vergr6Berte. Mit Salvarsan und Queck'silber behandelt, worauf das Geschwfir angeblich bis auf eine kleine Stelle wieder verschwand. Im Mai i92o VergrfBerung, worauf weitere Behandlung
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... t Silbersalvarsan. Von der Zdt an auch Schmerzen im Glied. Urinieren, verursachte zuletzt Brennen in der Harnrfhrenmfindung. 3 Wochen vor Eintritt in das Krankenhaus im August i92o rasch zunehmende Infiltration des ganzen Gliedes und zugleich Anschwdlung der Leistendri.isen. An der rechten Seite der Glans ein fiber den Sulcus coronarius auf das Praeputium fibergreifendes etwa bohnengroBes Geschwfir mit derben, fiberh/ingenden wulstigen R/indern. An der ~)bergangsstelle zum Praeputium quiUt gelbgri.iner ,Eiter hervor. Glans ger6tet, verdickt und derb. Proximalw~irts bis zur Peniswurzel, unten bis zum Ansatz des Scrotums derbe, zirkul/ire Infiltration des Penisschaftes. Lymphdri.isen beiderseits vergr6Bert, derb. Am 20. VIII. I92O in Lumbalan~sthesie Emaskulation mit breiter Freilegung und Ausr/iumung der Leistendri.isen beiderseits. Urethra in den Datum zwischen Peniswurzel und After eingepflanzt. Wundverlauf ohne St6rung. Am 27. X. I92o geheilt entlassen. Seit Entlassung aus dem Krankenhaus bisher um Iokg zugenommen, ffihlt sieh vollkommen w.ohl, maeht seine Arbeit als Dienstmann wie friiher, das Urinieren bewerkstelligt er dadurch, dal3 er ein Speculum an die Harnr6hrenmfindung ansetzt, ohne dabei die Hose abzunehmen. Mikroskopisch pathologisch-anatomischer Befund: Das im ]3ereich der Glans normale Epithet treibt im Bereich des Sulcus coronar. derbe, breite Str/inge geschichteten, blasigen Epithels in die Tiefe vor, die zum Teil beginnende zentrale Verhornung (Hornperlbildung) zeigen, zum Teil aber durch Nekrotisierung der Zentralpartien Hohl-r~ume bilden und tiefe Epithelbuchtungen entstehen lassen. Hoden mit leichter Vermehrung des Gewebes zwischen den Kan/ilchen; die Dri.isen sind mikroskopisch ohne Befund. Man sollte sich bei derartig vorgeschrittenen Peniskarzinomen zu dieser radikalen Operati.on entschlieBen, da die Dauerresuttate gegenfiber anderen Methoden wesentlich giinstiger sind, wie ja
doi:10.1007/bf02791109
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