Editorial / DGUF-Nachrichten
Die Redaktion, DGUF E.V.
2013
Liebe Leserinnen und Leser, die Aufgaben für die DGUF werden nicht geringer. Jede neue Wirtschaftskrise setzt die öffentlichen Haushalte unter Druck und führt zu einer Reaktion in Form meist kurzfristig konstruierter Sparziele. Diese Sparmaßnahmen treffen häufig den kulturellen Sektor -und damit auch die Archäologie -besonders hart, da dieser Bereich zu den sog. freiwilligen Ausgaben gehört und viele Verantwortliche glauben, genau dort sparen zu dürfen, wenn das Geld fehlt. Ob allerdings gerade
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... der Bereich des kulturellen Erbes und damit die Denkmalpflege nur zu freiwilligen Leistungen gehört, muss bezweifelt werden. Zum einen gibt es für den Denkmalschutz einen gesetzlichen Auftrag, zum anderen ist dieser in fast allen Ländern der Bundesrepublik durch die jeweilige Landesverfassung begründet. Wir sehen hier Verpflichtungen, auch im musealen Bereich und erst recht in der Bildung. Derzeit ist man allerdings geneigt zu sagen, dass Kultur in der politischen Wahrnehmung als eher dekorativ angesehen wird. Nach dem Motto: "Kann man sich drum kümmern, wenn die Zeiten gut sind und sonst gerade nichts Wichtiges anliegt, braucht man aber nicht unbedingt". Archäologische Museen, Universitäten mit kulturwissenschaftlichen Studiengängen und Denkmalämter tragen den Schaden davon, aber auch private Grabungsfirmen und deren Beschäftigte, die unter der Prämisse knapper Mittel in einen immer schärferen Konkurrenzkampf gezwungen werden. Dabei wird immer noch zu oft übersehen, dass durch die Zerstörung von Bodendenkmälern kulturelles Erbe unwiederbringlich verloren geht. Das heißt nicht nur für uns, sondern für alle zukünftigen Generationen. In der umwelt-und naturschutzrechtlichen Terminologie würde man aber sagen, dass auch archäologische Funde und Befunde eine endliche Ressource sind, aus der wir Wissen über die Vergangenheit schöpfen können, um die Aufgaben der Zukunft besser zu bewältigen. Für die Gegenwart gilt ohnehin, dass durch archäologische Forschung bei relativ geringem Geldeinsatz ein hoher kultureller Mehrwert erzeugt wird. Die DGUF wird weiterhin durch öffentliche Stellungnahmen und Diskussionsveranstaltungen auf die Belange der Archäologie aufmerksam machen. Dies ruft auch Widerspruch hervor. So hat ein federführend vom AK Kulturgüterschutz der DGUF erarbeiteter und vom Kooperationsnetzwerk mit WSVA, DASV und GNAA gemeinsam getragener Kommentar zu einer Stellungnahme des Verbands der Deutschen Münzhändler e.
doi:10.11588/ai.2009.1&2.10186
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