Sempronius – nicht Seius Pronimus. Neulesung der Inschrift CIL XIII 8740 aus Nijmegen (Germania inferior)

Stephan Weiß-König, Andreas Kakoschke
2016
Im archäologischen Depot des Museums Het Valkhof in Nijmegen befindet sich eine fragmentarische Grabinschrift aus Kalkstein (Höhe 45,5 cm -Breite 66,5 cm -Tiefe 13,5 cm), die 1793 auf dem Hengstberg in Nijmegen entdeckt wurde. 1 Die Grabstele mit (unvollständig) gerahmtem Schriftfeld, Giebel, Akanthusornament und zwei (als Grabwächter fungierenden) sitzenden Löwen rechts und links des Giebels kann aufgrund ihrer stilistischen Merkmale in die zweite Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. datiert
more » ... en. 2 Der Stein wurde sekundär verwendet, da er an der Unterseite glatt abgearbeitet ist. Offenbar hat man den in vier Teile zerbrochenen Block kurz nach der Auffindung restauriert. Dabei wurde die Inschrift des Steins, von der sich nur zwei Zeilen erhalten haben, mit schwarzer Farbe ausgemalt (bis auf die Worttrenner und das M am Beginn der zweiten Zeile). Der Titulus fand schließlich mit der Lesung ZANGEMEISTERs, die ganz offenbar von älteren Lesungen beeinflusst war, Aufnahme in das CIL XIII/2 und wird dort in Majuskelschrift wie folgt wiedergegeben: 3 M • SEIVS PRONI M • GAL CLEM Abb.1: Grabinschrift aus Nijmegen: CIL XIII 8740 (nach ESPÉRANDIEU 1925, 50-51. Nr.6633)
doi:10.21248/fera.28.136 fatcat:lle3wfsr7bbuvjuewzw6ijv2ca