Vom Buch zum Film
Claudia Böcklinger
2009
unpublished
Der Spanier Pedro Almodóvar zählt spätestens seit dem Gewinn des Oscars zu den wichtigsten internationalen Filmemachern. Dabei ist Almodóvar als Autor für den Film als Gesamtwerk verantwortlich und zählt somit zu den Vertretern des Autorenkinos. Die Einbringung des Autors in seine Filme erfolgt dabei einerseits in visueller Hinsicht und andererseits in der Auswahl und Anordnung der Handlungsstränge und Figuren. Die Einschreibungen auf der zweiten Ebene wurden als autobiographische Referenzen
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... eichnet, die in den beiden Filmen Todo sobre mi madre (1999) und La mala educación (2004) analysiert wurden. Bei der Untersuchung des Spielfilms Todo sobre mi madre wurde zunächst auf die Wichtigkeit der inter- und intramedialen Verweise hingewiesen. In der Folge wurden die starke Konzentration auf die Darstellung weiblicher Figuren, die auch schon im Titel angekündigt wird, sowie die Thematisierung der Transsexualität als autobiographische Referenzen identifiziert. Bei der Analyse des auf den ersten Blick am persönlichsten erscheinenden Films Almodóvars La mala eduación wurde zuerst auf das stilistische Merkmal des Films im Film mit dem Titel La Visita eingegangen, der unter anderem auf die Affinität des Autors zum Filmemachen verweist. Als autobiographische Verweise wurden die religiöse Erziehung im Klosterinternat und die damit verbundenen Erlebnisse interpretiert. Darüber hinaus spielen Teile der Handlung des Films während der Zeit der Movida Madrileña, in der Almodóvar künstlerisch sehr aktiv war. Eine weitere auffällige Parallele zum Leben des Autors ließ sich auch in der Hauptfigur Enrique entdecken, da dieser ebenfalls homosexuell ist und als Filmemacher sein Geld verdient. Die Analyse der autobiographischen Referenzen in Todo sobre mi madre und La mala educación ergab, dass Almodóvar in beiden Filmen gewisse Ereignisse, Charaktereigenschaften und Vorlieben in die fiktive Handlung miteinbindet, die einen eindeutigen Bezug zu seinem eigenen Leben erkennen lassen.
doi:10.25365/thesis.6182
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