Carbonformation und dyas in Nebraska / von H. B. Geinitz ; Mit fünf Steindrucktafeln
[book]
Hanns Bruno Geinitz
1866
unpublished
Spirifer plam-convexus Shum. (statt Sp. Clannyanus) , Chonetes mucronata M. & H. und Chonetes glalra Gein. Auch stammt aus diesen Schichten Cyathocrims ihficxns Gein., welchen Marcou a. a. 0. p. 137 mit Encrimts moniliformis vergleicht. Vol. XXXIII. II X Vorwort. Diesen plastischen Mergeltlionen folg«u nach oben hin sandige, oft etwas schieferige Mergel, buntfleckig, grün, grau oder bläulich mit vorherrschendem Roth, worin hier und da niereuartige Kalkplättchen von blau-grauer Farbe angetroffen
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... werden, welche Productus Flemingi Sow. (statt Pr. Prattcnianus), Orthis crenistria Phill., Murchisonia, Bellerophon carlonarius Cox (statt Nautilus), Avicula (Monotis) spdwncaria Schloth. etc. umschliessen. Eine blaue mergelige Kalkschicht von 6 Zoll Stärke mit zahlreichen Versteinerungen, unter denen besonders Schizodus rossicus, Seh. truncatus und Seh. obscurus hervorzuheben sind, bildet den Schluss der als (C) unteischiedenen Abtheilung. Unmittelbai-im Niveau des Daches der deharcadere , hinter derselben, findet sich eine kleine Plateforme, die durch jenen blauen Kalkstein an der Decke der Abtheilung C wie gepflastert ercheint. Darüber lagern die zur Abtheilung (D) gehörenden grauen Thone von 10 Fuss Mächtigkeit, ohne Versteinerungen. Dann folgt eine 2^2 -3 Fuss starke Platte eines lichtgelben, feinkörnigen und leicht zerreiblichen Saudsteins, welcher zahlreiche, noch unbestimmte Pflanzenreste umschliesst, unter denen wir nur Fiederchen einer Odontopteris oder Cyclopteris neben Abdrücken von Farrenstengeln (weder Zamites noch Walchia) zu unterscheiden vermochten. Ein gelblicher thoniger Sand von 4 Fuss Mächtigkeit trennt diese Platte von einer andern ähnlichen, jedoch nur 1 Fuss starken Sandsteinplatte, womit die Abtheilung (D) hier ihr Ende en-eicht. Alles wird von geröllführendem Sande des älteren Alluvium oder der Quartärzeit überlagert. Die schon oben angedeuteten Ansichten Professor Marcou's über das geologische Alter der hier beschriebenen Schichten sind durch einen anderen ausgezeichneten Forscher in der Dyas oder permischen Formation Nordamerika's, F. B. Meeki), bekämpft worden. Hiernach würden alle diese von Marcou 1) F. B. Meek, Remarks on the Carboniferous a^d Cretaceous Rocks of Eastern Kansas and Nebraska, aud theii-relations to those of the adjacent States, aud other localities farther eastward; in connection with a review of a paper recently published on this subject Vorwort. xi zur Dyas gerechneten Gesteine zur Steinkohlenformation (oder Carbonformation) zu rechnen sein und nur einige der höchsten Schichten-Ausstriche in der Nähe von Nebraska-City können, nach Meek, allenfalls zur Dyas gehören, während die Hauptlager der von Meek und Hayden 1858 -1859 zuerst entdeckten Schichten der Dyas (oder der permischen Formation) im Innern des Landes zu suchen sind. Die uns in Aussicht gestellte Zusendung sämratlicher hierbei in Frage kommenden, von Professor Marcou in Nebraska gesammelten VersteinerungoE, erfolgte von Cambridge, Massachusetts, aus am 18. Januar 18ß4 nnd hat Dresden bald darauf glücklich erreicht Ich kann für das ehrende Vertrauen, womit mir dieses höchst interessante Mateiial zur näheren Bestimmung anvertraut worden ist, sowohl gegenüber Professor Marcou, als auch Professor L. Agassiz, nicht dankbar genug sein, dem Letzteren insbesondei-e , als das gesammte Material dem durch Agassiz begründeten und dirigirten berühmten Museum für vergleichende Zoologie in Cambridge gehörte. Andere dringende literarische Arbeiten haben diese Bearbeitung bis in den Sommer 1866 verzögert und es konnte die Rücksendung der hier beschriebenen Arten erst im September d. J. erfolgen. Selbstverständlich haben sämmtliche hier abgebildete Exemplare bei der Hauptsammlung verbleiben müssen, während mir wohlwollend gestattet worden ist, Duplicate davon für das Königl. mineralogische Museum in Dresden zurückbehalten zu dürfen. Es wird dies Vielen unserer geehrten Fachgenossen zu vernehmen erwünscht sein, da Versteinerungen aus der Dyas Amerika's bis jetzt in den Museen Europa's noch zu den grössten Seltenheiten gehören, wir aber ausserdem auch der besonderen Güte des Professor J. Dana in Newhaven eine Reihe derselben aus Kansas verdanken, auf welche im Nachfolgenden gleichfalls mit Rücksicht genommen worden ist. Dies schien um so Wünschenswerther zu sein, als hierdurch die Identität der Ävicula speluncaria mit Monotis Raivni der Amerikaner, sowie einiger anderen europäischen und amerikanischen Zechsteinarten festgestellt werden konnte, und als gewiss sehr Viele mit uns nur bedauern konnten, dass noch so wenig der aus den permischen Schichten Amerika's beschriebenen Fossilien durch Abbildungen erläutert worden sind. Dies erschwert nicht nur die Ver-XII Vorwort. gleichuDg mit den europäischen Arten, sondern macht eine solche nicht selten geradezu ganz unmöglich. Möge man diesen Umstand berücksichtigen, Vv'enn sich herausstellen sollte, dass einige der hier als neu aufgestellten Arten vielleicht irgendwo in amerikanischen Schriften schon beschriehen worden seien, oder in der Synonymik nicht überall die richtige Stellung getroffen sei. wiewohl ich mir bewusst bin , nach beiden Eichtungen hin möglichst gewissenhaft verfahren zu sein. Vorkommen: In dem gelblich -grauen Kalksteine von Plattesmouth (Nr. 74) in Nebraska mit Spirifer cameratus Morton, Productus sp., Cyathocrinus inflexus? Gein. und Stenopora columnaris Schloth. sp. zusammen. Vol. xxxm. 1 2 Cnrhonformation und Dyas in Nebraska. Cythere Müller, 1785. 2. C. Nebrascensis Gein. Tab. I, Fig. 2. Die kleine, nur l,!^nim. lange, ellii)tiscli-bolmeuförraige Schale ist fast doppelt so lang als hoch, gleichmässig gewölbt und mit einem schmalen Rande umgeben, glatt und glänzend. Ein kleiner Buckel liegt nahe dem vorderen Ende, au welchem die Schale sich abrundet und etwas verschmälert. Der Schlossrand ist gerade und erreicht nicht das hintere gleichfalls gerundete Ende. Der Unterrand ist sehr schwach gewölbt und verläuft regelmässig in die Seitenränder. Sie näheit sich, wie es scheint, sowohl der C recta V. Keys, (in Schrenk's Reise II, 1854, p. 112, Taf. IV, F. 40) aus der permischen Formation Russlands als der Cypris suhreda Portio ck (Rep. 1843, p. 316, PI. XXIY, F. 13 b) aus dem irischen Kohlenkalke. Vorkommen: In den versteinerungsreichen Kalkplatten C. c^. (Nr. 61) von Nebraska-City. 3. C. Cydasr v. Keys. var. -Tab I, Fig. 3. 4. 1854. V. Kej'serliug, in ScLi»enk's Reise nach dem Nordosten des europäischen Russlands u. s. w. p. 112, Taf. IV, F. 42. 43. Die nur gegen 1 mm. lange ovale Schale besitzt eineu kleinen etwas vor der Mitte liegenden Wirbel, in Folge dessen die Schlosslinie einen sehr stumpfen Winkel bildet. Die Schale verengt sich naca vorn etwas mehr als nach hinten. Ihre beiden gerundeten Enden verbinden sich unter Bogenlinien mit dem fast geradlinigen Unterraude. Auf der glatten glänzenden Oberfläche findet sich unter dem Wirbel ein grosser, flach gewölbter, rundlicher Wulst, welcher den mittleren Theil der Schale einnimmt. Ohne denselben würde ein Unterschied von C. Cydas kaum wahrnehmbar sein. Vorkommen: Mit der vorigen zusammen bei Nebraska-City; v. Keyserling's Exemplar ist den permischen Schichten Russlauds entnommen.
doi:10.5962/bhl.title.14875
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