Libri
1968
Acta Haematologica
vereinigt in diesem Band eine Reihe von Aufsätzen aus der Feder namhafter französischer Hämatologen. Das Buch ist in 4 Abschnitte gegliedert: Im ersten Abschnitt wird erfreulicherweise einmal auf Stiefkinder der Hämatologie hingewiesen: auf die leichten Abweichungen der Leukozyten von der Norm (J.Bernard) sowie die leichten, nicht näher klassierbaren Anämien (Y.Najean). Auf Grund eigener Untersuchungen beleuchten J.Caen und Y.Sultan die Probleme der leichten Hämo-philie sowie Françoise Danon
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... D.Hurez diejenigen der latenten Paraproteínämien. Der zweite Abschnitt ist hämatologischen Untersuchungstechniken gewidmet. M. J. Larrieu und Y. Sultan geben eine knappe Übersicht über neuere Methoden zur Abklärung von Hämostasestörungen (insbesondere Thrombozytenfunktionsprüfung und Beurteilung der Thromboplastinbildung). Zwei weitere Kapitel sind der Zytologie bzw. Zytochemie der «Hämatosarkome» des Lymphsystems gewidmet (P. Lortholary bzw. F.Lejeune und F. Mielot mit einer abschließenden Beurteilung von J.P.Levy). Hier mag der sich nicht besonders mit Zytologie abgebende Leser die Illustrationen ver-missen. Der dritte Abschnitt bringt eine Diskussion der verschiedenen Behandlungsmetho-den des Lymphogranuloms. R. Bourdon und Mitarbeiter geben zunächst einen Über-blick über den heutigen Stand der Radiotherapie, Cl. Jacqjjillat und M.Weil behan-deln dann die Zytostatika, insbesondere die Vinca-rosea-Alkaloide, das Methyl-Hydrazin und das Rufochromomyzin sowie die verschiedenen Kombinationsbehand-lungen. Boiron diskutiert abschließend die Indikationen zur Behandlung des Morbus Hodgkin im allgemeinen. In einem letzten Abschnitt werden schließlich einige aktuelle theoretische Fragen gestreift: J.Tanzer gibt einen ausgezeichneten Überblick über die Beziehungen zwi-schen chromosomalen Störungen und malignen Hämopathien. Von M. Seligmann werden die neuesten Ergebnisse der Paraproteinforschung dargestellt. Im weiteren legen Y.Najean und Mitarbeiter die ersten Resultate der Untersuchungen mit chrommar-kierten Leukozyten vor. F. M. Kourilsky und J.Dausset diskutieren schließlich das Problem der Immunologie der Leukämien. Die Thematik des Bandes ist außerordentlich vielfältig. Die einzelnen, meist sehr knapp gefaßten Aufsätze geben ein von kompetenter Seite gezeichnetes, sehr lebendiges Bild der verschiedensten Zweige der Hämatologie. Selbstverständlich ist es bei dieser Vielfalt nicht möglich, daß jedes Gebiet erschöpfend behandelt wird. Der mit einem Spezialproblem besonders Vertraute wird denn auch in diesem Band nicht neue Daten zu diesem speziellen Problem suchen. Er wird aber um so dankbarer sein, über den aktuellen Stand der Forschung in alien Nachbargebieten der Hämatologie knapp orientíert zu werden. In diesem Sinne kann das Buch als eine Standortbestimmung der Hämatologie im Jahre 1966/67 aufgefaßt werden. Von besonderem Wert ist dabei die starke Berücksichtigung praktischer Fragen. Die Lektüre dieses äußerst anregenden Werkes kann deshalb alien an den Fortschritten der Hämatologie interessierten Ärzten
doi:10.1159/000208943
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