Ein Beitrag zur Stickstoffbestimmung

A. Hebebrand
1902 European Food Research and Technology  
5. Jahrgang. "] 15. Januar 1902.J A. H e b e b r a n d, S~ickstoff-Bes~immung. 6 1 an wasserfreier St~rke. Man kann ja so wie so nicht wissen, welchen St~irkegehalt das verwendete Kartoffelmehl in jedem einzelnen Falle gehabt hat. Als einen besonderen Vorzug des Verfahrens mSchte ich neben der leichten und schnellen AuSfiihrbarkeit den Umstand hervorheben, dass man die Kartoffel-st~rke als solche erhi~lt. Man kann sie leicht auf ihre Reinheit mit Hilfe des Mikroskops priifen und bei
more » ... n vorlegen, ein Vorthei], den andere Verfahren, bei denen die St~rke in die 15sliche Form oder in Zucker iibergefiihrt wird, nicht bieten. Die vorstehend beschriebene Methode li~sst sich auch zur Bestimmung des Weizenmehles in Here anwenden. Da jedoch derartige Gemische selten vorkommen, so habe ich reich, auf einige wenige vorl~iufige Versuche mit nur einer Probe Weizenmehl beschr~nkt. Dieselben ergaben, dass die mit Chlor behandelten Gemische yon Weizenmehl und SodalSsung l~ngere Zeit stehen bleiber~ miissen, da sich die Weizenst~rkekSrner mit ihrem kleinen Durchmesser nur sehr langsam absetzen. L~sst man nach jedesmaligem Auffiillen zwei Stunden absetzen, dann erhi~lt man sehliesslich etwa 60~ des Weizenmehls als Riickstand. Unter Zugrundelegung dieser Zahl wurden bei bekannten Gemischen yon Hefe und Weizenmehl start der zugesetzten 50~ Mehl 50,9 und 5179~ start 40~ Mehl 4016 und 41,6~ und start 250/0 Mehl 24,6 und 26,0~ wiedergefunden. Diese Zahlen zeigen, dass es mit der Methode gelingt, auch ann~hernd die Menge des in einer Here enthaltenen Weizenmehles zu ermitteln. Da das Kartoffelmehl in den Handelshefen nicht immer gleichm~ssig vertheilt ist, so ist eine vorherige griindliche Durchmischung der zu untersuchender~ Here zu empfehlen. An Stelle der Filter lassen sich mit Vortheil die G ooch-N e u b a u e r'schen Tiegel verwenden. Die yon uns untersuchten gemischten Handelshefen enthielten in der Mehrzahl etwa 40~ Kartoffelmehl, doch kamen auch Proben mit 50 ~ vor. Mit~heilung aus der am~lichen Stelle ftir die Untersuchung der Nahrungsmittel im Regierungs-Bezirk Cassel zu Marburg. Die Destillation des Ammoniaks bei der Stickstoffbestimmung wird wohi meist in der Art ausgefiihrt, dass man anfangs die DestillirrShre in die Titer-s~iure eintauchen l~sst und dann, wenn das Ammoniak iibergetrieben ist, durch Tieferstellen des die Titers~ure enthaltenden E rlenmeyer-Kolbens das Ende der DestillirrShre aus der Fliissigkeit entfernt und die RShre durch noch einige Minuten fortgesetzte Destillation nachspiilt. Diese Arbeitsweise hat neben anderen
doi:10.1007/bf02511783 fatcat:sntdojyxarb7lkuv3sg3rozyqa