Deciding the fast & frugal way on the application of pharmacodiagnostic tests in cancer care? [article]

Odette Wegwarth, Humboldt-Universität Zu Berlin, Humboldt-Universität Zu Berlin
2017
Pharmakodiagnostische Tests eröffnen die Möglichkeit, Krebstherapien individueller auf den Patienten zugeschnitten zu verschreiben. Die vorliegende Dissertation widmet sich deshalb der Frage, wie diese Gruppen in Deutschland sowie den USA in Bezug auf diese Tests Entscheidungen treffen. Alle im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten Studien waren unterteilt in eine Vorstudie und eine Hauptsstudie. Die Ergebnisse der Vorstudie wurden im Rahmen der Hauptstudie zur Entwicklung eines Fall-Vignetten
more » ... gebogens benutzt,um die Verwendung von kompensatorischen und nicht-kompensatorischen Entscheidungsstrategien zu untersuchen. Mit Studie I wurde gezeigt, dass sowohl deutsche als auch amerikanische Onkologen eine hohe Bereitschaft haben, solche Tests anzuwenden. Die entsprechenden Entscheidungen wurden am besten durch ein kompensatorisches Modell (Franklin's Rule)vorhergesagt. Eine Leitlinien-Empfehlung führte nahezu immer zu einer Test-Entscheidung. Verschiedene Bedingungen machten eine Entscheidung für nicht-empfohlene Tests jedoch wahrscheinlicher. Studie II zeigte, dass Pathologen nur zu einem beschränkten Ausmaß bereit waren, von dem etablierten Test-Standard für neuartige Test-Prozeduren abzuweichen. Die Entscheidungsstrategie beider Gruppen wurde gleich gut durch die jeweiligen kompensatorischen Modelle (Franklin's und Dawes' Rule) sowie durch das nicht-kompensatorische Modell (Take The Best) vorhergesagt. Für die mit Studie III untersuchten Krebspatienten zeigte sich, dass ein nicht-kompensatorisches Modell (Matching Heuristic) die besten Entscheidungs-Vorhersagen machte.Während die Entscheidungen der US Patienten jedoch maßgeblich von einer Arzt-Empfehlung geleitet waren, fand sich dies nicht für die deutschen Patienten. Die sich aus den Befunden ergebenden Implikationen für die hier untersuchten Gruppen, für die mit der Leitlinien-Entwicklung beauftragten Autoritäten als auch für das Gesundheitssystem im Allgemeinen wurden abschließend diskutiert.
doi:10.18452/15616 fatcat:vifbrqmmeba3hf3gi5pmrx3lly